Menü
Es ist die einfachste und entspannteste Art, sich zu bewegen: der Spaziergang. Das Spazierengehen bringt viele Vorteile für Körper und Geist. Und lässt sich zu jeder Jahreszeit ausüben. Wussten Sie, dass ein täglicher Spaziergang das Risiko für 24 Krankheiten mindert? Und es gibt noch viele weitere Gründe spazieren zu gehen.
Erinnern Sie sich noch daran, wann Sie zum letzten Mal spazieren gegangen sind? Spazieren gehen? Ja, das machen doch in der Regel alte Leute, eventuell Mütter mit ihren Kindern und Hundebesitzer mit ihrem Vierbeiner. Spazieren gehen passt doch einfach nicht mehr in unsere Zeit. Heute wollen wir ja alle möglichst produktiv sein und keine Minute des Tages ungenutzt verstreichen lassen. Doch im Spazierengehen steckt mehr als man denken mag. Das gemütliche Schlendern ist nicht nur willkommene Abwechslung, sondern hat sogar gesundheitliche Einflüsse. Auch die Wissenschaft belegt die positiven Wirkungen des Spazierengehens. Wer statt Joggen, Walken oder Schwimmen auf leichte Bewegung setzen möchte, für den sind regelmäßige Spaziergänge die ideale Art, seinen Körper fit und gesund zu halten. Denn um körperlich fit zu bleiben, ist es nicht notwendig, einen Sport auszuüben, der uns bis an unsere körperlichen Grenzen bringt. Viel wichtiger ist es, sich überhaupt zu bewegen. Denn Bewegung und damit auch das Spazierengehen, hält bekanntlich fit und gesund. Das Spazierengehen ist dabei mit Abstand die einfachste, preiswerteste und flexibelste Form der Bewegung, die man sich vorstellen kann. Sie benötigen dazu keine kostspielige Ausrüstung. Auch müssen Sie sich nicht an einen bestimmten Zeitplan halten. Wenn Sie wollen, können Sie zu jeder Tages und Nachtzeit losgehen. Sie müssen sich nur entsprechend der Wetterlage ankleiden und Ihre bequemsten Schuhe schnüren und schon kann es losgehen.
Der Unterschied zwischen spazieren gehen und wandern ist übrigens nicht allzu groß. Je länger Ihr Spaziergang dauert und je schneller Sie gehen, umso eher wird der Spaziergang offenbar zur Wanderung. In sportmedizinischen Kreisen ist man der Meinung, dass jeder Spaziergang eine Wanderung ist, wenn Sie sich dabei mit fünf bis sechs Stundenkilometern fortbewegen.
Um sich ausreichend zu bewegen, müssen Sie nicht zu den großen Sportlern gehören. Auch tägliches spazieren gehen, am besten in der Natur, trägt enorm zur Erhaltung Ihrer Gesundheit bei. Und das sind die Gründe hierfür.
Der größte Teil unseres Lebens spielt sich heutzutage in geschlossenen, klimatisierten Räumen ab. Deshalb sollten Sie jede Gelegenheit nutzen, um einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen. Ein Spaziergang an der frischen Luft hilft dabei Sonnenlicht zu tanken, um damit die Vitamin-D-Produktion anzukurbeln. Denn D-Vitamine werden für den Stoffwechsel, das Immunsystem und den Knochenaufbau benötigt.
Ein Spaziergang im Grünen bzw. an der frischen Luft wirkt entspannend und fördert sogar Ihre Kreativität. Das bestätigen Wissenschaftler der University of Essex in Colchester. Spazierengehen entspannt Muskeln und Nerven. Sie kommen zur Ruhe, der Blutdruck und das Stresslevel sinken.
Demnach soll auch die gesamte Psyche positiv beeinflusst werden und sogar Depression keine Chance im Leben lassen. In einer Studie des Robert Koch Instituts heißt es dazu: „Körperliches Training kann bei Depressionen in einem ähnlichen Maße wirksam sein wie eine medikamentöse Therapie“. Regelmässiges spazieren gehen oder wandern hat also einen erheblichen Einfluss auf den Grad unseres geistigen Wohlbefindens und unserer Zufriedenheit.
Wenn Sie sich entspannen und zur Ruhe kommen, sorgt das auch für bessere Laune. Dadurch können Sie Depressionen vorbeugen und ein stressbedingtes Burn-Out verhindern.
Ihr Kreislauf wird durch Bewegung angeregt und gefördert. Spazieren gehen stärkt somit Ihren Kreislauf und Ihr Immunsystem. Gleichzeitig werden Blutgefäße gestärkt und das Herz trainiert. Wodurch es leistungsfähiger wird und Ihre Ausdauer steigert. Darüber hinaus senken Sie Ihr Risiko für Bluthochdruck und einen Herzinfarkt.
Bewegungsmangel ist ein häufiger Grund für Übergewicht. Indem sie im Freien herumspazieren, regen Sie die Verbrennung überschüssiger Energie an. Auch Ihre Verdauung wird angeregt und Stoffwechselerkrankungen vorgebeugt.
Schmerzen im Schulterbereich, Muskelverhärtungen am Rücken. Hier hilft nur Bewegung. Ein Spaziergang löst Verspannungen und regt dabei die Durchblutung an.
Regelmäßige Spaziergänge stärken Ihren Körper und machen ihn sowie Ihre Gelenke immer belastbarer. So berichteten Menschen, die unter Arthritis im Knie litten, nach einem Pensum von nicht mehr als drei Stunden Wandern pro Woche, sie würden weniger Schmerzen verspüren. Auch hatten sie einen guten Teil ihrer ursprünglichen Bewegungsfähigkeit wieder zurückgewonnen.
Beim Spazieren gehen werden alle Muskeln des Bewegungsapparats gleichermaßen genutzt und beansprucht. Das mindert natürlich Rückenprobleme und hilft gerade im Alter gegen den Muskelabbau. Ihr Körper wird stabilisiert, das Sturzrisiko gemindert und einen sicheren Tritt unterstützen.
Wir brauchen regelmäßige Pausen, um uns fokussiert auf etwas konzentriert zu beschäftigen. Ein Spaziergang ist dann die perfekte Idee, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Nach einem Spaziergang werden Sie wieder gestärkt und konzentriert arbeiten können.
„Sobald sich meine Beine bewegen, beginnen meine Gedanken zu fließen.“ Das hat der amerikanische Schriftsteller Henry David Thoreau schon im 19. Jahrhundert erkannt, und es stimmt noch immer: Wenn wir spazieren gehen finden wir Lösungen für Probleme, über die wir uns vorher tagelang am Schreibtisch den Kopf zerbrochen haben.
Sauerstoff verbessert die Durchblutungsleistung und somit die Tätigkeit unseres Gehirns. Frische Luft und Bewegung fördert die geistige Fitness. Lösungen zu finden fällt Ihnen somit leichter. Komplexe Zusammenhänge verstehen Sie auf Anhieb und Sie werden sich an vieles leichter in kurzer Zeit erinnern.
Wer am Tag einen flotten Spaziergang macht, schläft besser – so die Wissenschaftler der Oregon State University. Regelmäßige Spaziergänge können eine Alternative zu pharmazeutischen Schlafmitteln sein.
Studien belegen, dass bei aktiven Menschen die Abwehrzellen des Immunsystems häufiger vorkommen. Das bedeutet eine höhere Chance für den Körper, Krankheitserreger, wie Corona, erfolgreich zu bekämpfen.
Ältere Patienten, die anfingen, regelmäßig spazieren zu gehen, konnten den Fortschritt Ihrer beginnenden Demenz um 50 Prozent verlangsamen. Schon 8 Kilometer pro Woche genügen für diesen Effekt. Ein Team der University of Pittsburgh in Pennsylvania stellte in einer Studie fest, dass bei Menschen, die bereits erste Demenzanzeichen aufwiesen, sich nicht nur durch das regelmäßige Spazierengehen der Gedächtnisverlust verlangsamte. Sondern auch die Geschwindigkeit, mit der die Gehirnmasse abnahm, konnte durch die regelmäßige Bewegung reduziert werden.
In einer Studie an Patienten mit Diabetes entdeckte man nämlich, dass regelmäßige Spaziergänge (kombiniert mit anderen Lebensstilveränderungen) das Fortschreiten des Diabetes bei 60 Prozent der Teilnehmer verlangsamen konnten.
Beim spazieren gehen vergeht Ihnen der Heißhunger auf Schokolade oder Süßes. Grund für den plötzlichen Heißhunger ist meist ein Mangel des Glückshormons Serotonin – ein zwanzigminütiger Spaziergang an der Sonne kurbelt die Glückshormon-Produktion wieder an und lässt den Heißhunger verfliegen.
Ein Spaziergang an der frischen Luft sorgt nicht nur dafür, dass Sie Farbe ins Gesicht bekommen, sondern versorgt die Haut mit Sauerstoff und kurbelt die Durchblutung an. So wie bei einer Faltenunterspritzung in Frankfurt, wo nach der Behandlung die Falten verschwinden, sorgt auch ein Spaziergang dafür, dass die Haut frisch und gesund aussieht.
Alle diese positiven Eigenschaften des Wanderns und Spazierengehens haben natürlich auch Einfluss auf die Lebenserwartung. Denn, wer weder an Diabetes noch Bluthochdruck noch Osteoporose und auch nicht an Krebs leidet, hat die deutlich besseren Chancen, steinalt zu werden als jemand, der mit einem oder gar mehrerer dieser Probleme zu kämpfen hat. Eine Studie der Harvard University folgte Graduierten der Hochschule über einen Zeitraum von insgesamt 12 Jahren. Dabei zeigte sich, dass jene Personen, die regelmäßig spazieren oder wandern gingen, mit einer um 23 Prozent geringeren Sterblichkeitsrate rechnen durften als die Studienteilnehmer, die sich nicht so viel aus Spaziergängen machten.
An unbekannten Orten spazieren zu gehen, kann eine tolle Erfahrung sein. Ob Sie dafür in den Wald fahren oder in ein anderes Stadtviertel spielt keine Rolle. Suchen Sie sich einfach immer eine neue Strecke zum Spazierengehen und gezielt Wege, die Sie noch nicht kennen. Das fördert nicht nur Ihren Entdecker-Geist, sondern hält Sie darüber hinaus geistig fit. Vielleicht entdecken Sie ja eine schöne Lichtung, einen verträumten Ort am Fluss oder ein nettes Café. Durch die Entdeckung bekommen Sie einen zusätzlichen Belohnungseffekt für Ihren Spaziergang. Neue Dinge kennenzulernen, erweitert in jedem Falle Ihren Horizont und Sie können diese mit Freunden und Familie teilen.
Wem das längere Gehen im Alter nicht leicht fällt, der kann sich mit der richtigen Vorbereitung trotzdem auf den Weg begeben und zwar nicht nur bei Sonnenschein. Für schlechtes Wetter gibt es ja nur, die allseits bekannte schlechte Kleidung. Passen Sie also Ihre Kleidung den Wetterbedingungen an. Wenn Sie die Möglichkeit haben, gehen Sie durch Parks, Wälder oder über Wiesen spazieren anstatt entlang der Straße. Im Grünen ist es nicht nur viel schönes, sondern der positive Effekt noch größer, weil die Luft dort sauberer ist. Achten Sie bei der Streckenauswahl darauf, dass die Strecke wenig bis keine Unebenheiten aufweist, um Stürzen zu vermeiden. Damit Sie sich sicher fühlen können, sollten Sie einen mobilen Notruf mit sich führen. Mit diesem können Sie jederzeit, selbständig Hilfe anfordern. Ideal ist, wenn Sie sich jeden Tag mindestens eine Stunde bewegen. Integrieren Sie den Spaziergang fest in Ihren Alltag ein. Nach einiger Zeit wird es Ihnen nicht mehr schwerfallen, sich dazu aufzuraffen. Ganz im Gegenteil: Sie werden es vermissen, wenn Sie einen Tag mal nicht nach draußen gehen. Falls Sie Bedenken haben können, dass der Spaziergang langweilig werden könnte, nehmen Sie sich einfach Kopfhörer mit und hören Musik, einen Podcast oder ein Hörbuch. Achten Sie unbedingt auf gut sitzendes Schuhwerk. Fangen Sie langsam an und steigern sie Ihre Spaziergänge nach und nach. Cremen Sie sich bei Sonnenschein mit Sonnencreme ein. Optimal setzen Sie noch einen Hut als Sonnenschutz auf. Nehmen Sie bei unbeständiger Wetterlage eventuell einen Regenschirm mit auf Ihren Spaziergang. Um den Spaziergang zu genießen, legen Sie ab und zu mal eine Pause ein. Suchen Sie sich ein schönes Plätzchen auf einer Bank und beobachten die Menschen und Ihre Umwelt oder lauschen Sie einfach der Natur.
Bei wem die Motivation zum Spazieren bis hierhin immer noch nicht gekommen ist, der kann sich mit anderen Menschen zusammentun. Gemeinsam ist das Spazierengehen unterhaltsamer, vertreibt Ihnen die Langeweile und ist für alle Parteien so gesund. Holen Sie Angehörigen ab, verabreden Sie sich mit Freunden oder nehmen Sie Ihre Enkel mit. Kommen Ihre Enkel mit spazieren, können Sie abwechslungsreiche Ziele oder Zwischenstopps einplanen. Das motiviert an die frische Luft zu gehen. Ein Eiscafé, ein Tierpark oder ein Picknick als Ziel lockern einen Spaziergang auf.
© 2023, alle Rechte vorbehalten
