Suche

Magazin

Alltagsassistenten – Kleine Unterstützer mit großer Wirkung

Tasse Cafe Dank der Alltagsassistentin

Mehr als 70% der Pflegebedürftigen leben zu Hause und haben das Ziel solange wie möglich in ihrem vertrauten Heim zu bleiben. Doch wie schafft man es, dieses Lebensziel zu verwirklichen? Denn mit zunehmendem Alter benötigt man möglicherweise auch einmal Unterstützung. Eine Alternative neben Angehörigen oder Freunden, sind die Alltagsassistenten. Doch die wenigsten wissen, dass es Alltagsassistenten für Senioren gibt. Was steckt also dahinter, dass sogar die Pflegekasse dieses Angebot mit 125 Euro im Monat bezuschusst.  

Schön zu wissen, dass es eine Alltagsassistenten mir abnimmt

Wie wir wissen, oft kommt das Alter schleichend. Nach und nach merken wir, dass uns gewisse Handlungen im Alltags schwerer fallen. Die Arme schmerzen beim Fenster putzen und Staubsaugen. Das Rasenmähen wird mühsamer, die Schlepperei der Einkaufstaschen lässt Knie und Rücken spüren und so langsam denken wir: „Wie schön wäre es, wenn mir das auf Dauer jemand abnehmen könnte.“ Jemand, das sind bisher meistens die Kinder, Enkel, Nachbarn oder seit ein paar Jahren auch die sogenannten Alltagsassistenten.

 

Scheu vor fremden Personen, die erste Hürde der Alltagsassistenten

Alltagsassistenten müssen zuvor jedoch einige Hürden bewältigen bis sie zum Einsatz kommen dürfen. Oft besteht bei älteren Menschen nämlich eine gewisse Scheu, sich Hilfe von außen zu holen. Gerade Senioren sehen das oft als „Luxus“ oder möchten keine fremden Personen im Haus haben. Hier ist es an den Angehörigen, Überzeugungsarbeit zu leisten und die richtigen Gründe zu liefern, warum so eine Assistentin von grossen Nutzen sein kann und man eine Alltagsassistenten beantragen sollte. So erhöht ein ordentlicher, sauberer Haushalt nicht nur die Lebensqualität, eine ausreichende Hygiene ist auch wichtig für die Gesundheit. Dazu können durch Alltagsassistenten Stürze und viele andere Unfälle vermieden werden, die leicht passieren können, wenn gebrechliche oder in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Personen anstrengende Arbeiten wie Boden wischen oder Fensterputzen verrichten.

 

Alltagsassistentin verabreicht einer Seniorin ihre Tabletten
Auch bei der täglichen Medikamenteneinnahme kann eine Alltagsassistentin behilflich sein.

 

Von großer gesundheitlicher Bedeutung sind auch regelmäßige, vernünftig zusammengestellte Mahlzeiten. Denn wird zu wenig, zu einseitig oder das Falsche gegessen, kann sich die körperliche Konstitution deutlich verschlechtern. Ist es etwa aufgrund zu großer Entfernungen nicht möglich, den Hilfsbedürftigen täglich mit zu „bekochen“, kann auch hier der Alltagsassistent eine gute Alternative sein und Selbstgekochtes schmeckt meist am besten. Dazu können Alltagsassistenten kleine Besorgungen erledigen, wo die Wege für einen zu schwer fallen oder zu lang sind. Auch als Unterhaltungsdame sind sie oft Gold wert. Viele Senioren leben alleine. Ihre Angehörige wohnen zu weit weg oder können aus anderen Gründen nicht aktiv am Leben des Seniors teilnehmen. Da ist man schon einmal froh, wenn man nur alleine jemanden zum reden hat. Das ist oft mehr wert als alles anderes. Schließlich hat auch die Bundesregierung erkannt, dass die Vereinsamung in Deutschland zunimmt und man unbedingt etwas dagegen unternehmen muss. Auch hierfür sind Alltagsassistenten eine perfekte Alternative.

 

Alltagsassistenten: Von Johannisbeeren und Oberbetten

Frau J. lebt schon seit vielen Jahren alleine in ihrem kleinen Häuschen in der Hamburgerstraße. Bisher führte die rüstige 85-Jährige ein selbstständiges Leben und kam gut alleine zurecht. Nun macht ihr rechter Arm seit einiger Zeit immer mehr Sorgen. Sie schafft es kaum noch, sich selbst die Lockenwickler in die Haare zu drehen. So sehr plagen sie die Schmerzen. Da Frau J. bisher alles immer alleine geschafft hat, fiel es ihr am Anfang nicht leicht, fremde Hilfe zuzulassen. Doch die Chemie zwischen der Alltagsassistentin und Frau J. stimmte sofort. Jeden Mittwoch haben die beiden jetzt Zeit miteinander und es ist viel zu tun. Im Sommer waren die Johannisbeeren reif und mussten gepflückt werden. Das erledigten die beiden zusammen. Nach dem Putzen wurde dann Gelee gekocht. Jetzt im Herbst muss das Oberbett ausgetauscht werden. Die dünne Decke muss der dicken Kuscheldecke weichen und winterfest verstaut werden. „Ich hätte das auch alles alleine geschafft“, erzählt Frau J. „Natürlich hätte ich dafür mehr Zeit benötigt und schwer gefallen wäre es mir sicherlich auch. Zusammen macht es aber einfach auch viel mehr Spaß. Ich freue mich auf unseren Mittwoch. Das ist jetzt mein persönliches Highlight der Woche!“ Seit dem 01.01.2017 hat Frau J. den Pflegegrad 1. Der Pflegegrad 1 ist extra für Menschen, die in ihrem Alltag leichte Einschränkungen haben. Frau J. profitiert davon, dass die Pflegekasse ihr monatlich bis zu 125,00 € für den Entlastungsservice bezahlt. „Ich bekomme 5 Stunden im Monat Zeit mit meiner persönlichen Assistentin von meiner Pflegekasse geschenkt. Das ist in Wert gar nicht auszudrücken!“

 

Durch einen Alltagsassistent auch mal etwas für sich tun

Herr P. ist stark pflegebedürftig. Er hat den Pflegegrad 4 und ist bereits öfter gestürzt. Seine Frau hat große Sorge, dass ihm etwas passiert, möchte ihn aber auch gerne zuhause bei sich haben. Die beiden sind bereits seit 52 Jahren ein Paar und waren über all die Zeit nie voneinander getrennt. „Auch im Alter bekommt uns keiner voneinander los“, so das Statement der Eheleute. Seit ein paar Jahren ist der Gesundheitszustand von Herrn P. so schlecht, dass seine Frau rund um die Uhr an seiner Seite sein muss. Das ist eine große Belastung und zerrt an den Nerven.

Alltagsassistentin liest Seniorenpaar aus einem Buch vor
Auch die kleinen Dinge, wie aus einem Buch vorlesen, können viel Freude bereiten.

 

Seit ein paar Wochen bekommen die beiden jetzt Unterstützungen durch den Eltlastungsservice. Alle zwei Wochen kommt ihre persönliche Alltagsassistentin und verbringt Zeit mit Herrn P. Da Herr P. einen Pflegegrad hat, kann die Alltagsassistentin für das Budget von der Pflegekasse monatlich 5 Stunden leisten. Diese Zeit nutzt Frau P. jetzt immer, um sich mit Freundinnen in der Stadt zu treffen, zu bummeln oder wie vergangene Woche, einfach im Café zu sitzen und einen Latte Macchiato zu trinken. „Diese Stunden geben mir so viel Kraft. Das hätte ich gar nicht gedacht. Aber es ist für Pflegende Angehörige wirklich wichtig, auch einmal etwas für sich zu tun. Ich bin so froh, dass wir jetzt unseren kleinen Engel haben“, so Frau P.

 

Selbständigkeit in der eigenen Häuslichkeit

Seit 2017 werden die Menschen, die Schwierigkeiten im Alltag haben, auf den Pflegegrad 1 eingestuft. Mit den Leistungen, die bei diesem Pflegegrad abgerufen werden können, soll die Selbstständigkeit in der eigenen Häuslichkeit wiederhergestellt beziehungsweise erhalten werden. Außerdem soll durch die Leistungen, die von der Pflegekasse in Anspruch genommen werden können, zudem das Unfallrisiko vermieden werden, das eine schwerere Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen könnte. Eine dieser Leistungen ist ein Entlastungsbetrag von 125€ pro Monat, für den dann ein Alltagsassistent eingesetzt werden kann. Der Entlastungsbetrag muss nicht vorher beantragt werden, so wie bei einem Hausnotruf. Die Ausgaben werden gegen Vorlage der Kostennachweise von der Pflegekasse erstattet. Allerdings dürfen nur nach Landesrecht anerkannte Angebote zur Alltagsunterstützung bezahlt werden. Der Entlastungsservice von ProVita gehört u.a. zu den anerkannten Angeboten.

Diesen Artikel teilen

Aktuelle Artikel

Noch Fragen? Wir helfen Ihnen gerne persönlich weiter.

Informationsmaterial anfordern!

Informationsmaterial anfordern!

Einfach ausfüllen und 10% Rabatt sichern!​