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Digitalisierung überfordert sehr viele Senioren

Sohn sitzt mit Eltern auf der Couch. In seiner hand ein Tablett mit dem er die Kosten für einen Hausnotruf berechnet.

Eine Mehrheit der Senioren in Deutschland hat noch große Defizite hinsichtlich digitaler Kompetenzen. Unter den 60- bis 69-Jährigen fühlen sich nur 41 Prozent sicher oder sehr sicher, was den Umgang mit dem Internet betrifft. Bei den über 70-Jährigen gibt das sogar nur jeder Dritte (36 Prozent) gem. einer Studie der Bertelsmann Stiftung an.

Auch die ältere Generation benötigt digitale Kompetenzen

Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann-Stiftung, spricht von einem besonderen Handlungsdruck, älteren Menschen digitale Fähigkeiten zu vermitteln. „Auch die ältere Generation benötigt digitale Kompetenzen, um sich im Alltag selbstständig zurecht zu finden und möglichst lange autonom in der vertrauten Umgebung zu bleiben.“ Digitale Technologien würden älteren Menschen „große Chancen“ bieten und auch vermehrt Einfluss auf deren Leben nehmen, hieß es. Dazu zählten zum Beispiel persönliche Assistenzsysteme, Smart-Home-Technologien oder Anwendungen im E-Health-Bereich

E-Health-Anwendungen auf Platz 3
E-Health-Anwendungen auf Platz 3

Die Digitalisierung beeinflusst heute fast alle Bereiche des Lebens. Sie birgt Chancen und Risiken, auch für ältere Menschen – von der privaten Kommunikation bis hin zur Unterstützung bei Pflegebedürftigkeit. Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der ­Seniorenorganisationen e.V. – fordert, dass digitale Technologien gut handhabbar, möglichst selbsterklärend und sicher sein müssen und zudem für alle verfügbar und bezahlbar. Nach Ansicht der BAGSO muss es sogar ein Recht auf technische Unterstützung geben, wenn sie möglich und gewünscht ist. Die digitalen Kenntnisse der Senioren beschränken sich laut Bertelsmann-Studie nicht nur auf das Bedienen neuer Geräte. Das Bewusstsein, dass durch Internetdienste persönliche Daten weitergeben würden, gehöre genauso dazu. Hier besteht offensichtlich Unsicherheit bei vielen „Silver Surfern“. Bei den 60- bis 69-Jährigen schätzen 50 Prozent die eigenen Kenntnisse hinsichtlich digitaler Anwendungen als gut bis sehr gut ein, bei den über 70-Jährigen nur 36 Prozent. „Auch wenn ältere Menschen vermehrt digital leben, sind sie bei den Kompetenzen weiterhin abgehängt“, heißt es in der Studie. Nötig seien vermehrt digitale Lernangebote oder aber „reale Orte“, an denen ältere Menschen ihre persönlichen Erfahrungen austauschen könnten. Die Angebote müssten niedrigschwellig sein.

Der Silber Salon sorgt für digitale Bildung bei Senioren

Hier ist dem ProVita-Team ein Angebot in Berlin aufgefallen – der dort gegründete Silber Salon ist eine online Plattform für digitale Bildung und ein soziales Netzwerk für Ältere. Ziel ist es, der älteren Generation den Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen, sie im Umgang zu schulen und zugleich Brücken zwischen Jung und Alt zu bauen. Im Rahmen der Bertelsmann-Studie wurden auch Personen befragt, die digitale Kompetenzen an Senioren vermitteln. Dabei zeigt sich, dass familiäre Kommunikation der größte Motivator ist, sich Kenntnisse im Umgang mit dem World Wide Web und Apps zu verschaffen – gefolgt vom Wunsch nach besserer Alltagsorganisation oder sozialem Miteinander. Gesundheit rangiert bei der Abfrage zwar im hinteren Drittel der Gründe, warum ältere Menschen digitale Kompetenzen erwerben wollen, dürften aber in Zukunft insgesamt an Bedeutung gewinnen.

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