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Ein wichtiges Thema: die seniorengerechte Anpassung des Bades

Die Bedürfnisse eines Menschen ändern sich meist wenn er älter wird. Dies gilt ebenso für den Wohnraum. Vor allem der Sturzprävention kommt hier eine wichtige Aufgabe zu. Wer ein seniorengerechtes Bad einrichten möchte, muss dabei einiges beachten.

828 Beratungsgespräche für eine Badanpassung

Ein seniorengerechtes Badezimmer setzt einen Wendekreis von 1,5 Meter voraus. Zwischen WC/Waschbecken und Dusche oder Bad sind 150 Zentimeter im Durchmesser ausreichend, um sich in jeder Situation – auch mit einem Rollstuhl – rundherum frei bewegen zu können.

Im Zeitraum Juni 2021 bis Mai 2022 haben wir im Rahmen der ProVita Alltagsbetreuung in 828 Fällen eine Beratung für die Anpassung eines Bades durchführen können.

In über 100 Fällen konnten bereits nach entsprechendem Antragsverfahren, die wir für die betroffenen Personen durchführen und nach erfolgten Bewilligungen die Umbaumassnahmen durch Fachunternehmen durchgeführt werden und neue, altersgerechte Situationen geschaffen werden.

 

Das seniorengerechte Waschbecken

Das seniorengerechte Waschbecken sollte gut zugänglich sein (auch seitlich) und auf ca. 80 bis 85 cm Höhe (Oberkante) montiert werden oder höhenverstellbar sein. Er sollte eine abgerundete, unterfahrbare Form haben und höhenregulierbar sein, um stoßfreies Sitzen auf einem Hocker zu gewähren. Auch sollte das seniorengerechte Waschbecken über genügend Ablagefläche verfügen. Ein Spiegel der sich herunterziehen lässt sorgt dafür, dass man auch vom Rollstuhl aus gute Sicht auf ihn hat (Unterkante max. 95 cm, Oberkante mind. 180 cm).

Die Armaturen sollten präzise einstellbare Temperaturregler oder Sensortechnik aufweisen, die vor dem Verbrühen schützen. Bei Bedarf ist es sinnvoll, Haltegriffe am Waschtbecken anzubringen, vor allem dann wenn man einen Gehstock oder Krücken benötigt. Die Schubladengriffe sollten leicht greifbar sein und Wandkästen so montiert werden, dass sie leicht erreichbar sind.

 

Das seniorengerechte WC

Das seniorengerechte WC sollte eine optimale Sitzhöhe von 48 cm haben oder höhenverstellbar sein. Vorzugsweise ist ein wandhängendes Modell zu wählen, damit die Bodenreinigung erleichtert wird. Im Idealfall wird vom seniorengerechten WC aus genügend Abstand zu anderen Sanitärobjekten eingehalten. Allerdings muss der Waschtisch gut erreicht werden können (55 cm Achsabstand zur Vorderkante der WC-Schale) und ein seitlicher Bewegungsraum von ca. 95 cm sollte gegeben sein. Zur Ausstattung des seniorengerechten WCs gehören stabile Haltegriffe sowie Zubehör wie Stockhalterung, Rollenhalter (ev. Ersatzrollenhalter), WC-Bürste und ein Abfalleimer mit Deckel.

 

Die seniorengerechte Dusche

Die seniorengerechte Dusche sollte einen bodenebenen und schwellenlosen Duschplatz mit mindestens 90 cm x 90 cm oder 100 x 100 cm Duschfläche bieten. RollstuhlfahrerInnen haben einen größeren Platzbedarf (z. B. 128 x 180 cm), da Bewegungsraum neben der Dusche für Transfer oder Assistenzperson einberechnet werden muss. Bei Nutzung durch RollstuhlfahrerInnen sollte vorab geklärt werden, welche Transferart bevorzugt wird (entweder Transfer vom Rollstuhl auf Duschsitz oder mit Duschrollstuhl) und von welcher Seite der Zugang stattfinden soll. Die Armaturen der Dusche sollten in maximal 100 cm Höhe angebracht werden und eine Handbrause für flexible Nutzung haben (Armaturen vorzugsweise mit Temperaturbegrenzung).

Eine senkrechte Haltestange mit leicht verstellbarer Schlauchbrause (bis mind. 150 cm Höhe, besser 180 cm) sollte in der seniorengerechten Dusche nicht fehlen. Auch ein horizontaler Haltegriff in 80 bis 85 cm Höhe (auf zumindest einer Seite der Dusche) sollte angebracht werden. Der Duschsitz (einhängbar und klappbar), Duschsessel oder Duschhocker sollte eine Sitzfläche von mindestens 45 x 45 cm, besser 50 x 50 cm bieten. Ein Spritzschutz sollte ebenfalls angebracht werden (Vorhang od. wegklappbare Duschwand; halbhoher Vorhang bei Pflegemaßnahmen durch Assistenzperson).

 

Die seniorengerechte Wanne

Die seniorengerechte Badewanne sollte mindestens 50 cm hoch sein, einen sicheren Einstieg mit vertikalem Haltegriff (mind. 150 cm hoch) haben und einen Bewegungsraum von 150 cm Durchmesser vor der Badewanne bieten. Der Sitzrand sollte vorzugsweise abgerundete Kanten haben die nicht breiter als 15 cm sind (kann sonst Einstiegsgefahren bringen) und sollte parallel zur Wanne verlaufen. Am Ende der Wanne kann die Kante breiter sein und somit als Sitzfläche genutzt werden. Die horizontalen wandseitigen Haltegriffe sind in maximal 30 cm Höhe (parallel zum Wannenrand) zu befestigen. Auch eine senkrechte Haltestange mit leicht verstellbarer Schlauchbrause (mind. 150 cm Höhe, besser 180 cm) sollte nicht fehlen.

Die Armaturen in der seniorengerechten Badewanne sollten leicht steuerbar sein und so platziert werden, dass sie gut erreichbar sind. Wird ein Badelift verwendet, sollte die Wanne eine entsprechende Unterfahrbarkeit in der Mitte in einer Höhe von 15 cm sicherstellen. Auch hier ist wieder eine Thermostatbatterie mit Temperaturbegrenzung zu empfehlen.

 

Der Boden

Der Boden im seniorengerechten Bad sollte rutschfest, standsicher und mattiert sein. Das reduziert die Stolper- und Rutschgefahr. Bei Bedarf können auch Anti-Rutsch Badvorleger verwendet werden. Im Idealfall ist der Fußboden mit einer Bodenheizung ausgestattet

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