Suche

Magazin

Fördern Chilis die Gesundheit von Senioren?

Chili Schoten an einer Pflanze im Garten.

In der Küche sind Chilis neben Salz und Pfeffer eines der am weitesten verbreiteten Gewürze. Sorgen sie doch für eine gewisse Raffinesse in der Küche und peppen so manche fade Speise auf. Doch Chili (Capsicum annuum) kann weit mehr als das!

Wie gut ist scharfes Essen für die Gesundheit von Senioren?

Die kleinen Schoten mit dem Wirkstoff Capsaicin gehören zur Familie der Paprikagewächse und können den Wärmehaushalt des Organismus auch von Senioren positiv beeinflussen. Sie kurbeln den Stoffwechsel an und es besteht die begründete Vermutung, dass Chili für die Ausschüttung von Glückshormonen verantwortlich ist. Dadurch stellt sich der Chili in eine Reihe mit Lebensmitteln, die einer gesunden Ernährungsweise für Senioren Vorschub leisten.

Was ist Chili?

Chili gehört zur Gattung der Paprika und zur Familie der Nachtschattengewächse. Er hat einen pfeffrig-scharfen Geschmack und stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika.

Studien belegen: Chili verringert die Sterblichkeit

Aufsehen erregt bis heute eine Studie der University of Vermont. 16.000 Probanden nahmen 23 Jahre lang daran teil. Es wurde unter anderem gemessen, wie sich der regelmäßige Verzehr roter Chilischoten auf die Sterblichkeit auswirkt. Die Ergebnisse publizierten die Wissenschaftler im angesehenen Online-Fachjournal PLoS ONE. Es wird explizit darauf verwiesen, dass die scharf essenden Teilnehmer eine um 13 % geringere Sterblichkeit aufwiesen. Ebenso starben sie weniger an Krebs (23 Prozent) oder an koronaren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (26 Prozent). Die Ergebnisse wurden von einer chinesischen Studie aus dem Jahre 2015 bestätigt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Capsaicin für Stoffwechselvorgänge von Bedeutung ist, die Übergewicht verhindern und sich positiv auf die Herzkranzgefäße auswirken können. Weitere Vermutungen gehen davon aus, dass Capsaicin antimikrobielle Eigenschaften besitzt, die die Darmflora begünstigen.

Capsaicin – die Schärfe der Chili

Der Wirkstoff Capsaicin ist für den Schärfegrad des Chilis verantwortlich. Je nach Gehalt variiert die Schärfe der jeweiligen Sorte. Gemessen wird die Schärfe von Chilis in Scoville. Die Skala der Scoville-Einheiten erstreckt sich von null bis über 500.000. Dabei entsprechen

  • bis zu 10 Einheiten einer normalen Gemüsepaprika
  • zwischen 1.000 und 2.500 Einheiten der berühmten Tabasco-Soße
  • zwischen 2.500 und 50.000 Einheiten Cayennepfeffer oder Habanero-Chili und
  • bis zu 500.000 Scoville den extrem scharfen Sorten Naga Norich oder Trinidad Moruga Scorpion.

Als schärfste Chilisorte gilt die Caroliner Reaper mit sage und schreibe 2.000.000 Scoville-Einheiten. Diese höllisch scharfen Sorten sind nichts für schwache Nerven, erfreuen sich unter Hobbyzüchtern dennoch größter Beliebtheit. Angeboten werden die schärfsten Chilis unter anderem auf Zamnesia.de, in spezialisierten Online-Shops – im Supermarkt oder Gartencenter um die Ecke sind die schärfsten Schoten in Deutschland (noch) nicht zu finden.

Chili als Arzneimittel

Chili Schoten und Chili Pulver auf einem Holztisch.
Die Schärfe des Chilis hat nicht nur für Senioren einige Vorzüge!

Neben der Anwendung in der Küche wird Capsaicin auch therapeutisch genutzt. So ist der Wirkstoff in Wärmepflastern enthalten, die in der äußerlichen Anwendung auf eine verspannte Nackenmuskulatur einwirken. Dabei dringt Capsaicin tief in Haut und Muskeln ein. Die dadurch entstehende Wärme fördert die Durchblutung der betroffenen Zonen, Verspannungen werden gelöst und die Schmerzen verschwinden. Alternativ dazu wird Capsaicin in Salben und Cremes verwendet. Damit kann der Capsaicingehalt, der bei Pflastern ziemlich hoch bemessen ist, ohne schmerzhaftes Brennen direkt in die Haut einmassiert werden. Capsaicin hält nach Angaben von Apothekern auch die Nasennebenhöhlen frei und kann bei Erkältungen angewendet werden. Allerdings führen Apotheken hierzulande keine capsaicinhaltigen Nasensprays. Dazu bedarf es eines Besuches in einem Asiashop oder einer Recherche im Internet.

Ursprünge einer Jahrtausende alten Pflanze

Erste archäologische Funde datieren Chili auf 5.000 bis 7.000 vor Christus und verorten dessen Ursprung in Mexiko. Mayas und Azteken nutzten Chili in der Küche. Zudem hatte die Pflanze einen spirituellen Hintergrund und wurde zum Vertreiben von Geistern angewendet. Heute ist der Chili eines der am meisten verbreiteten Gewürze der Welt. Mit Christoph Columbus gelangte der Chili (Roter Pfeffer) an der Seite der Kartoffel nach Spanien. Pfeffer und andere Gewürze waren zur damaligen Zeit sehr gefragt, da mit ihnen Lebensmittel haltbar gemacht wurden. Nach kurzer Zeit aber fanden die Spanier in ihren Kolonien der Neuen Welt zahlreiche Gold- und Silbervorkommen und verloren das Interesse am Chili. Sie traten die Rechte des Roten Pfeffers an ihre portugiesischen Nachbarn ab, welche die Frucht in Asien verbreiteten. Nach Mitteleuropa gelangte der Chili in der frühen Neuzeit mit der Ausbreitung des Osmanischen Reiches. Auf dem Balkan und in Ungarn ist Chili inzwischen Teil der nationalen Küche.

Kategorien: ,

Diesen Artikel teilen

Aktuelle Artikel

Noch Fragen? Wir helfen Ihnen gerne persönlich weiter.

Informationsmaterial anfordern!

Informationsmaterial anfordern!

Einfach ausfüllen und 10% Rabatt sichern!​