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Gaslighting – So können sich Senioren schützen

Eine Frau Manipuliert eine Gruppe von kleinen Jolzpuppen.

Manchmal fügen Menschen ihren Mitmenschen einen psychischen Schaden zu, ohne dass die betroffene Person es selbst bemerkt. Hierbei wird auf perfide Manipulationsstrategien gesetzt, die Unsicherheit, Angst und sogar Panik beim Gegenüber erzeugen sollen. Diese Form der psychischen Gewalt wird von Experten als Gaslighting bezeichnet und kann sich in vielen Bereichen des Lebens abspielen.

Gaslighting betrifft sehr oft Senioren

Senioren sind häufig betroffen, da sie von Tätern als leichtes Opfer wahrgenommen werden. Doch auch Gaslighting am Arbeitsplatz wird immer häufiger zum Problem. Woran sich die fiese Manipulation erkennen lässt und wie vor allem ältere Menschen geschützt werden, wird in diesem Artikel näher erläutert.

Psychische Gewalt durch Gaslighting – das steckt dahinter

Viele Senioren gehören in der Gesellschaft zu den unsichersten Personengruppen, denn sie können sich körperlich schlechter gegen Gewalt wehren und fühlen sich dadurch oft hilflos. Ein Umstand, der von Straftätern ausgenutzt wird, um die alten Menschen zu manipulieren. Dieser Vorgang wird als Gaslighting bezeichnet. Die Täter nutzen ihre vermeintliche Überlegenheit, um einen anderen Menschen absichtlich zu verunsichern und mental zu schwächen. Diese Schwäche wird dann ausgenutzt, um das Gegenüber zu bestimmten Handlungen zu bringen, die dem Täter einen Vorteil verschaffen. Gaslighting kann über einen längeren Zeitraum stattfinden und das Selbstbewusstsein des Opfers in seinen Grundfesten erschüttern. Durch ständige Unterstellungen, Lügen und Tatsachenverdrehungen verzweifeln die Betroffenen mehr und mehr, wissen nicht mehr, was wahr und falsch ist und bemerken dabei nicht, dass der Täter kein Freund, sondern ein Feind ist. Schon im Jahr 1940 wurde das Thema offen angesprochen, in Form eines Films namens Gaslight.

Vertrauen als besonders großer Risikofaktor für Betroffene

Nicht immer sind es Fremde, die ihre Manipulationsfähigkeit nutzen, um andere zum Opfer zu machen. Manchmal kommen die Täter auch direkt nach Hause, zum Beispiel in Form eines ambulanten Pflegedienstes oder auch in Form von Verwandten. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Fälle, wo Senioren von ihrem Pflegepersonal gezielt manipuliert wurden, um sie zu bestehlen. So können Konflikte in der Familie geschürt werden, um einen Abbruch des Kontakts zu erzielen. Die Pflegeperson scheint dann für den betroffenen Senior als eng vertraute Person, Dankbarkeit prägt die Verbindung. Diese Dankbarkeit und das Vertrauen können Täter gezielt ausnutzen, um das Opfer weiter zu manipulieren. Sind keine Störfaktoren, wie eine aufmerksame Familie, mehr vorhanden, haben die Täter freie Bahn, um ihren Willen durchzusetzen. In vielen Fällen spielt Geld eine entscheidende Rolle. So können Gaslighter, die in der Pflege tätig sind, wohlhabende Opfer dazu bringen, das Testament zu ihren Gunsten zu ändern. Indem die eigene Wahrnehmung getrübt wird und sich das Opfer mehr und mehr auf den Täter als rettende Person fixiert, wird die Manipulation nur selten wahrgenommen.

Gaslighting durch fremde kriminelle Täter

 

Ein Rentnerpaar übergibt einem Trickbetrüger Geld.
Besonders ältere Menschen sind das Ziel von Trickbetrügern.

Auch Trickbetrüger suchen sich gezielt ältere Opfer aus und spielen besonders gern mit der Angst. Immer wieder werden in den Medien Fälle publiziert, wo Senioren zum Opfer solcher Manipulationen wurden. Ein ganz bekanntes Beispiel ist der Enkeltrick. Senioren werden angerufen, am Telefon gibt sich die Person als Enkelin oder Enkel aus. Fast immer spielt hier eine Geschichte die Hauptrolle, die von Gefahr geprägt ist. So wird dem älteren Menschen in schillernden Farben ein schreckliches Ereignis geschildert, was das Mitgefühl wecken soll. Täter nutzen beispielsweise zur Manipulation Gefahrensituationen, geben vor, von Schlägern verfolgt zu werden oder ins Gefängnis zu müssen, wenn nicht sofort eine bestimmte Summe Geld übergeben werden kann. Der ältere Mensch wird gebeten, das Geld zu organisieren, da dem Enkel sonst ein schreckliches Leid zustoßen könne. Um das zu verhindern, soll das Geld möglichst schnell übergeben werden, aufgrund der Notlage wird es von einem Freund abgeholt. Haben die Senioren das Geld von der Bank geholt und den Tätern übergeben, hören sie nie wieder etwas von ihnen. Oft wird erst durch Rückfragen in der Familie klar, dass hier ein Betrüger am Werk war. In vielen Fällen werden die Opfer zunächst ausspioniert, beispielsweise durch Telefonanrufe, die eine Umfrage simulieren sollen. So können die Täter in Erfahrung bringen, ob es Enkel gibt, wie alt diese sind und wie sie heißen.

Schutz vor Gaslighting – so können sich Senioren wirkungsvoll schützen

Nicht nur im Privatbereich, sondern auch im Arbeitsleben spielt Gaslighting eine Rolle. Senioren, die hier schon einmal zum Opfer wurden, lassen sich nicht mehr so schnell manipulieren. Aufklärung spielt eine maßgebliche Rolle, wenn es um Präventionsmaßnahmen geht, denn wer die Methoden der Trickbetrüger kennt, fällt auch im Alter nicht mehr so leicht darauf rein. Entscheidend ist, dass trotz aller Gutherzigkeit ein gewisses Misstrauen gegenüber anderen Personen an den Tag gelegt wird. Nicht jeder freundliche Zeitgenosse hat auch tatsächlich gute Absichten. Wenn das eigene Bauchgefühl Alarm schlägt, kann es hilfreich sein, darauf zu hören. Wird an der Echtheit des vermeintlichen Enkels am Telefon gezweifelt, kann ein Rückruf sofort zeigen, ob hier ein Betrüger am Werk war. Ganz grundsätzlich sollten Senioren niemals Geld an fremde Menschen übergeben, auch wenn die Gründe noch so plausibel klingen. Im Zweifel lohnt es sich, bei der Polizei anzurufen und den Vorfall zu schildern, diese können Aufklärung leistet und Ratschläge geben. Weitere Präventivmaßnahmen gegen Gaslighting finden Sie in dem Video: Gaslighting – Du spinnst doch.

Kontakt zu anderen Menschen suchen als Schutz vor Manipulation

Je älter, gebrechlicher oder eingeschränkter ein Mensch ist, desto höher steigt sein Risiko, Opfer von Gaslighting zu werden. Der Schockanruf kommt plötzlich aus heiterem Himmel und spielt mit den größten Ängsten der Betroffenen. Es ist daher wichtig, dass Familienmitglieder, Pflegepersonal und Freunde Aufklärung leisten! Die Polizei wird niemals Geld verlangen, weder am Telefon noch durch Übergabe an vermummte Personen. Auch ruft die Polizei oder der unbekannte Rechtsanwalt fast nie zu Hause an, der Datenschutz ist am Telefon nicht gewährleistet. Diese fünf wichtigen Tipps schützen Senioren davor, ins Visier der Trickbetrüger zu geraten:

  • Bei Anrufen von Fremden immer um eine Rückrufnummer bitten und diese dann der Polizei mitteilen.
  • Bei vermeintlichen Familienangehörigen telefonisch rückversichern, ob wirklich ein Notfall vorliegt.
  • Im Zweifel lieber mehrmals die Polizei anrufen, als einmal zu wenig.
  • Kein Geld an Fremde übergeben, weder an der Tür noch an einem anderen Ort.
  • Nicht aufgrund eines Anrufs zur Bank gehen und Geld abheben, es könnte ein Überfall stattfinden.

Gezielte Präventionsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen könnten im erheblichen Maß dazu beitragen, dass weniger Menschen zum Opfer von manipulativen Tätern werden.

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