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Oberschenkelhalsbruch: Ihn vermeiden hat Priorität – Wenn es doch passiert und das Leben danach

Eine junge Frau hilft einer Seniorin, die einen Oberschenkelhalsbruch erlitten hat, auf Krücken zu gehen.

In Deutschland erleiden jedes Jahr rund 120.000 Deutsche einen Oberschenkelhalsbruch, auch Schenkelhalsfraktur genannt. Oberschenkelhalsbrüche sind schmerzhafte Verletzungen, die Ihr Leben nachhaltig verändern können. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen Bruch vermeiden können, was Sie tun können, wenn es passiert und wie Sie danach Ihr Leben wieder aufnehmen können. Mit den nützlichen Tipps in diesem Beitrag können Sie einen Oberschenkelhalsbruch erfolgreich vermeiden und das Leben danach wieder in den Griff bekommen.

 

Was ist ein Oberschenkelhalsbruch

Ein Oberschenkelhalsbruch, auch Schenkelhalsfraktur oder Femurhalsfraktur genannt, ist eine Verletzung, die vor allem ältere Menschen betrifft. Denn umso älter wir werden, desto bruchanfälliger sind unsere Knochen. Oftmals genügt im Alter oder bei Knochenerkrankungen ein seitlicher Sturz auf die Hüfte, um eine Fraktur des Schenkelhals auszulösen.

Dabei bricht der Knochen im Bereich des Oberschenkelhalses, der den Oberschenkelknochen mit dem Hüftgelenk verbindet. Die Ursachen für einen solchen Bruch sind vielfältig und können sowohl durch Stürze als auch durch Knochenschwund oder Tumore ausgelöst werden. Ein Oberschenkelhalsbruch ist eine ernste Verletzung, die oft mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einhergeht. Eine schnelle und gezielte Behandlung ist daher unerlässlich, um Folgeschäden zu vermeiden.

Im Rahmen der Rehabilitation ist es wichtig, gezielte Übungen durchzuführen, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Mit Geduld und einer guten medizinischen Betreuung kann man jedoch auch nach einem Oberschenkelhalsbruch wieder ein erfülltes Leben führen.

 

Was ist die Definition einer Femurfraktur?

Wenn Sie sich mit dem Thema Oberschenkelhalsbruch auseinandersetzen, werden Sie früher oder später auf den Begriff „Femurfraktur“ stoßen. Aber was genau verbirgt sich dahinter? Eine Femurfraktur ist eine Fraktur (also ein Knochenbruch) des Oberschenkelknochens, auch Femur genannt. Dabei kann es sich um unterschiedliche Arten von Brüchen handeln, je nachdem, an welcher Stelle des Knochens der Bruch auftritt. Eine Femurfraktur kann beispielsweise im Bereich des Oberschenkelhalses, des Schafts oder des distalen Endes des Knochens auftreten. Die Behandlung einer Femurfraktur hängt von der Art und Schwere des Bruchs ab, kann jedoch in vielen Fällen eine Operation erfordern.

 

Wie gefährlich ist ein Oberschenkelhalsbruch?

Opa wird im Krankenhaus von seiner Enkelin besucht.
Ein Sturz kann schnell zu einem längeren Krankenhausaufenthalt führen.

Die Folgen eines Sturzes sind für ältere Menschen oft schwerwiegend und ziehen längere Krankenhausaufenthalte mit sich. Besonders Oberschenkelhalsbrüche, die auch gerne Schenkelhalsfraktur genannt werden, oder Frakturen an der Hüfte sind oft mit Komplikationen und Einschränkungen verbunden. Für die Betroffenen bedeutet das im schlimmsten Fall die Pflegebedürftigkeit.

Mehr als zehn Prozent der Patienten sterben sogar innerhalb der ersten 30 Tage nach einem Sturz. Und bis zu 20 Prozent der Gestürzten bleiben bettlägerig oder zumindest so gebrechlich, dass sie anschließend im Heim betreut werden müssen. Nur 40 bis 60 Prozent der Patienten erreichen nach einer Fraktur des Oberschenkelhalses wieder das Niveau an Mobilität, das sie zuvor hatten.

 

Symptome bei Oberschenkelhalsbruch

Wenn es zu einem Oberschenkelhalsbruch kommt, ist es wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Schmerzen im Oberschenkelbereich, die sich bei Bewegung verstärken können, sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit des Beins. Auch eine Schwellung oder Blutergüsse im betroffenen Bereich können auftreten. In einigen Fällen kann es zudem zu Taubheitsgefühlen oder Kribbeln im Bein kommen. Viele machen auch die Erfahrung, dass der Schmerz bei einem Oberschenkelhalsbruch ins Bein oder Becken strahlt.

Wenn Sie diese Symptome bemerken, sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und die bestmögliche Behandlung zu erhalten.

 

Oberschenkelhalsbruch ohne Schmerzen?

Nicht immer müssen Schmerzen auftreten, sobald der Oberschenkelhals bricht. Bei einem Oberschenkelhalsbruch kann die Fraktur zunächst unbemerkt bleiben. Das ist besonders gefährlich, da die Betroffenen oft gar nicht bemerken, dass sie sich verletzt haben. Denn wird eine Fraktur des Oberschenkelhals zu spät behandelt, steigt das Risiko für Blutgerinnsel oder der Knochen des Gelenkkopfs kann absterben. Daher ist es wichtig, regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen und bei Verdacht auf eine Verletzung immer einen Arzt aufzusuchen.

 

Verhalten bei einem Verdacht auf Oberschenkelhalsbruch

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder jemand in Ihrer Umgebung einen Oberschenkelhalsbruch erlitten hat, sollten Sie sofort handeln. Ein Verdacht besteht, wenn

  • es beim Gehen, Stehen oder Liegen schmerzt.
  • die Schmerzen bei kleinsten Bewegungen zunehmen.
  • die Hüfte kaum beweglich ist.
  • sich Schwellungen oder Blutergüsse am Oberschenkel oder an der Hüfte gebildet haben.

Ein Oberschenkelhalsbruch ist ein medizinischer Notfall und erfordert schnelle Behandlung. Vermeiden Sie es, die betroffene Person zu bewegen oder zu belasten, da dies den Bruch verschlimmern kann. Rufen Sie sofort den Notarzt. Es ist wichtig, dass der Bruch schnell behandelt wird, um Komplikationen zu vermeiden.

Wenn der Verdacht auf einen Oberschenkelhalsbruch besteht, sollten Sie auch darauf achten, dass die betroffene Person nicht alleine bleibt, um sicherzustellen, dass sie im Notfall Hilfe bekommt.

 

Ursachen und Risiken für einen Oberschenkelhalsbruch

Ein älterer Mann trinkt ein Glas Milch, um keinen Eiweißmangel zu erleiden.
Hier erfahren Sie, was Eiweißmangel ist, welche Symptome auftreten können und was Sie tun können, um ihn zu vermeiden.

Ein Oberschenkelhalsbruch kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Der häufigste Grund ist eine altersbedingte Osteoporose, die zu einer Schwächung der Knochenstruktur führt. Aber auch Stürze oder Unfälle können zu einem Bruch des Oberschenkelhalses führen.

Besonders ältere Menschen sind gefährdet, da ihre Knochenstruktur oft nicht mehr so stabil ist wie in jungen Jahren. Auch bestimmte Medikamente wie Kortison können das Risiko für einen Oberschenkelhalsbruch erhöhen.

 

Risikofaktoren für einen Oberschenkelhalsbruch im Alter

Im Alter steigt das Risiko für einen Oberschenkelhalsbruch deutlich an. Besonders betroffen sind Menschen ab 65 Jahren, da ihre Knochen aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses an Stabilität verlieren.

Im Alter erhöhen folgende Faktoren das Sturzrisiko:

  • Die motorischen Fähigkeiten nehmen ab.
  • Manche Medikamente stören den Gleichgewichtssinn.
  • Kalte und nasse Witterungsbedingungen erhöhen die Rutschgefahr draußen.
  • In der Wohnung befinden sich Stolperfallen.
  • Es liegen typische Krankheiten im Alter oder generell Erkrankungen wie Osteoporose, Diabetes, Herz-Kreislauf- oder neurologische Erkrankungen vor.

 

So minimieren Sie die Gefahr eines Oberschenkelhalsbruchs

Um das Risiko eines Oberschenkelhalsbruchs zu minimieren, ist es wichtig, auf eine gesunde Lebensweise zu achten. Regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf schädliche Substanzen wie das Rauchen und zu viel Alkohol können dazu beitragen, die Knochenstruktur zu stärken und das Sturzrisiko zu senken.

 

So vermeiden Sie einen Oberschenkelhalsbruch

Um einen Oberschenkelhalsbruch zu vermeiden, gibt es einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind hierbei besonders wichtig. Denn starke Knochen und Muskeln reduzieren das Risiko eines Sturzes und somit auch das Risiko eines Oberschenkelhalsbruchs.

Auch das Tragen von rutschfesten Schuhen und das Entfernen von Stolperfallen in Ihrem Zuhause können dazu beitragen, Stürze zu vermeiden.

Darüber hinaus sollten Sie auch auf schädliche Substanzen wie das Rauchen und zu viel Alkohol verzichten. Denn diese können dazu beitragen, die Knochenstruktur zu schwächen und das Sturzrisiko zu steigern.

 

Eine Wohnraumanpassung kann das Sturzrisiko minimieren

Eine Wohnraumanpassung zählt zu den effektivsten Methoden, um Stürze zu vermeiden. Es gibt viele Dinge, die Sie in einem Zuhause tun können. Sie können beispielsweise rutschfeste Matten auf glatten Fußböden platzieren, Handläufe im Bad anbringen oder eine Dusche mit niedrigem Einstieg installieren. Diese Anpassungen können nicht nur das Risiko eines Sturzes reduzieren, sondern auch Ihre Unabhängigkeit und Lebensqualität verbessern.

Mehr Möglichkeiten, um Ihr Zuhause sturzsicher zu gestalten, erfahren Sie in unserem Ratgeber: „Der große Ratgeber: Die sturzsichere Wohnung im Alter“.

 

Ratgeber zum Download. Die sturzsichere Wohnung.

 

 

Sicher bewegen – mit Notrufsystemen

Ein Hausnotruf liegt auf einem Holztisch.
Ein Hausnotruf gehört zur Produktgruppe 52 – Pflegehilfsmittel zur selbständigen Lebensführung und Mobilität.

Weiterhin empfehlen wir Ihnen einen Hausnotruf. So können Sie bei einem eventuellen Sturz sofort Hilfe rufen. Bei älteren Menschen mit Gangunsicherheiten empfehlen wir einen mobilen Notruf. Mit diesem können Sie nicht nur außerhalb IIhrer Wohnung Hilfe rufen, sondern er verleiht Ihnen ein Gefühl von Sicherheit und ermuntert Sie, wieder das Haus zu verlassen. So kommen Sie zu mehr Bewegung und sozialen Kontakten.

Bei einem anerkannten Pflegegrad werden die monatlichen Kosten in Höhe von 25,50 Euro von der Pflegekasse übernommen.

 

Diagnose einer Schenkelhalsfraktur

Die Diagnose einer Schenkelhalsfraktur erfolgt in der Regel durch eine Röntgenuntersuchung. Dabei wird das betroffene Bein auf einem speziellen Röntgentisch positioniert und in verschiedenen Positionen geröntgt. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) kann zusätzliche Informationen liefern, insbesondere wenn eine Fraktur nicht eindeutig auf dem Röntgenbild zu erkennen ist. In einigen Fällen kann auch eine Computertomographie (CT) sinnvoll sein. Eine schnelle und präzise Diagnose ist wichtig, um die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen und Komplikationen zu vermeiden.

 

Anamnese bei Verdacht auf einen Oberschenkelhalsbruch

Bei einem Verdacht auf einen Oberschenkelhalsbruch ist es wichtig, die äußeren Umstände für die Diagnose zu klären. Ihr Arzt wird Sie nach Ihren Beschwerden und Ihrem Unfallhergang fragen. Schildern Sie in der Anamnese so präzise wie möglich, was vorgefallen ist.

Auch Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahmen können eine Rolle spielen. Der Arzt wird Sie daraufhin körperlich untersuchen und eine Röntgenaufnahme anfertigen lassen, um die Diagnose zu bestätigen.
In manchen Fällen ist eine Operation notwendig, um den Bruch zu behandeln. Aber auch eine konservative Therapie mit Schmerzmedikamenten und Physiotherapie kann in manchen Fällen ausreichen. Wichtig ist, dass Sie sich an die Anweisungen Ihres Arztes halten und sich ausreichend schonen, um schnell wieder auf die Beine zu kommen.

 

Oberschenkelhalsbruch-Schweregrad: Diagnose nach Pauwels-Klassifikation

Wenn es um die Diagnose eines Oberschenkelhalsbruchs geht, ist die Pauwels-Klassifikation ein wichtiger Faktor. Diese Klassifikation teilt den Bruch in drei Schweregrade ein, basierend auf dem Winkel zwischen dem Bruch und der horizontalen Linie. Je höher der Winkel, desto schwerwiegender ist der Bruch und desto größer ist das Risiko von Komplikationen. Eine genaue Diagnose des Schweregrades ist wichtig, um die richtige Behandlungsoption zu wählen und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

 

Wie lange dauert eine Operation bei einem Oberschenkelhalsbruch?

Die Antwort darauf ist nicht einheitlich, da es von verschiedenen Faktoren abhängt. Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Operation bei einem Oberschenkelhalsbruch zwischen 60 und 120 Minuten dauern kann. Die genaue Dauer hängt jedoch von der Schwere des Bruchs, dem Alter und der allgemeinen Gesundheit des Patienten ab. Bei älteren Patienten kann die Operation aufgrund von Komplikationen länger dauern.

 

Ein Röntgenbild nach einer Oberschenkelhalsbruch OP.
Ein Oberschenkelhalsbruch sollte innerhalb von 24 Stunden behandelt werden.

Auch die Art der Operation, ob minimalinvasiv oder konventionell, kann einen Einfluss auf die Dauer haben. Wichtig ist jedoch, dass die Operation so lange dauert, wie es notwendig ist, um den Bruch bestmöglich zu behandeln und eine schnelle Genesung zu ermöglichen.

 

Wie lange dauert ein Oberschenkelhalsbruch?

Wenn Sie einen Oberschenkelhalsbruch erlitten haben, fragen Sie sich sicherlich, wie lange es dauern wird, bis Sie wieder vollständig genesen sind. Leider gibt es keine klare Antwort auf diese Frage, da die Genesungszeit von verschiedenen Faktoren abhängt. In der Regel dauert es jedoch mehrere Monate, bis der Bruch vollständig geheilt ist und Sie wieder in der Lage sind, Ihre täglichen Aktivitäten auszuführen.

In der Regel bleiben die Patienten bei einem Oberschenkelhalsbruch:

  • 2 bis 3 Wochen im Krankenhaus
  • 3 bis 8 Wochen in der Reha

Nach acht bis zwölf Wochen Behandlung ist der Bruch meist verheilt.

 

Operation eines Oberschenkelhalsbruchs

Die Operation eines Oberschenkelhalsbruches wird normalerweise unter Vollnarkose durchgeführt und dauert etwa eine bis zwei Stunden. Dabei gibt es je nach Art des Oberschenkelbruchs und Alter des Patienten zwei wesentliche operative Verfahren:

Das Hüftkopferhaltendes Verfahren: Dabei wird der Bruch mit Schrauben, Nägeln und Platten fixiert. Diese Methode wird vor allem bei jüngeren Patienten eingesetzt, bei denen der Oberschenkelbruch durch einen Sturz oder Unfall verursacht wurde.

Das Hüftkopfersetzendes Verfahren: Bei dieser Methode wird das beschädigte Hüftgelenk durch eine Prothese (Endoprothese) ganz oder teilweise ersetzt.
Ein bis zwei Tage nach der Operation ist es in den meisten Fällen möglich, das betroffene Bein wieder zu belasten. Nach einem zwei- bis dreiwöchigen Krankenhausaufenthalt folgt dann die Rehabilitation des Patienten, die ambulant oder aber stationär in einer Rehaklinik erfolgen kann.

 

Mögliche Spätfolgen eines Oberschenkelhalsbruchs

 

Mögliche Komplikationen bei einem Oberschenkelhalsbruch

Eine der häufigsten Komplikationen bei einem Oberschenkelhalsbruch ist die Entwicklung von Blutgerinnseln in den Beinvenen. Diese können zu einer Lungenembolie führen, die lebensbedrohlich sein kann. Eine weitere mögliche Komplikation ist die Verzögerung der Heilung des Bruchs oder eine Fehlstellung des Knochens, die eine Operation erforderlich machen kann. Infektionen können ebenfalls eine Komplikation sein, insbesondere wenn eine Operation durchgeführt wurde.

 

Pflegegrad bei einem Oberschenkelhalsbruch

Wenn Sie einen Oberschenkelhalsbruch erlitten haben, ist es wichtig, dass Sie sich umgehend um einen Pflegegrad bemühen. Denn bei einem Oberschenkelhalsbruch handelt es sich um eine schwere Verletzung, die oft mit einer längeren Rehabilitationszeit verbunden ist. Ein Pflegegrad kann Ihnen dabei helfen, die notwendige Unterstützung und Pflege zu erhalten, die Sie während Ihrer Genesung benötigen.
Je nach Schwere der Verletzung und Ihrem individuellen Bedarf kann ein Pflegegrad von eins bis fünf bewilligt werden. Mit einem Pflegegrad können Sie beispielsweise Unterstützung bei der Körperpflege oder im Haushalt erhalten. Auch eine Alltagsassistenz oder ambulante Pflege kann über einen Pflegegrad finanziert werden. Es lohnt sich also, sich frühzeitig um einen Pflegegrad zu bemühen, um die bestmögliche Unterstützung während der Genesung zu erhalten.

 

Sterblichkeit bei Oberschenkelhalsbruch

Wenn wir über Oberschenkelhalsbrüche sprechen, denken wir oft an die Schmerzen, die damit einhergehen, oder an die Einschränkungen, die sich daraus ergeben können. Aber es gibt ein Thema, das oft übersehen wird: die Sterblichkeit bei Oberschenkelhalsbrüchen.

Eine Frau liegt in ihrer Wohnung am Boden und ruft nach Hilfe.
Schwindel kann zu üblen Stürzen führen.

Studien haben gezeigt, dass ältere Menschen, die einen Oberschenkelhalsbruch erleiden, ein höheres Sterberisiko haben als diejenigen, die keinen Bruch haben. Mehr als zehn Prozent der Patienten sterben sogar innerhalb der ersten 30 Tage nach einem Sturz. Und bis zu 20 Prozent der Gestürzten bleiben bettlägerig oder zumindest so gebrechlich, dass sie anschließend im Heim betreut werden müssen. Nur 40 bis 60 Prozent der Patienten erreichen nach einer Fraktur des Oberschenkelhalses wieder das Niveau an Mobilität, das sie zuvor hatten.

Dies liegt oft daran, dass der Bruch eine längere Bettruhe erfordert, was das Risiko von Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Blutgerinnseln erhöht. Dazu birgt ein schwaches Immunsystem weitere Gefahren.
Es ist wichtig zu verstehen, dass ein Oberschenkelhalsbruch ein ernstes Ereignis ist und dass eine schnelle und angemessene Behandlung entscheidend ist, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren und das Überleben zu erhöhen. „Denn das Risiko, dass der Patient in Folge eines Oberschenkelbruchs pflegebedürftig wird und im ersten Jahr nach dem Bruch verstirbt, ist umso höher, je länger mit einem Eingriff gewartet wird und je später der Patient nach der Operation wieder aktiv ist“, erklärt Professor Ulrich Christoph Liener, Ärztlicher Direktor der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie am Marienhospital Stuttgart.

 

Reha und Verhalten nach einem Oberschenkelhalsbruch

Nach einem Oberschenkelhalsbruch ist es wichtig, dass Sie sich einer Reha unterziehen. Diese dauert bei den meisten Patienten in der Regel drei Wochen und kann dazu beitragen, dass Sie schneller wieder auf die Beine kommen und Ihr Alltag wieder normal verläuft.

Tipp zum Oberschenkelhalsbruch: Experten für Geriatrische Rehabilitation raten, unbedingt eine Einrichtung auszuwählen, die auf ältere Patienten spezialisiert ist. Frauen und Männer über 70 sollten in ihrem Interesse kämpfen und gezielt nach einer geriatrischen Rehabilitation fragen. Senioren benötigen nach einem Oberschenkelhalsbruch eine viel intensivere Betreuung als etwa ein 50-Jähriger, der wegen einer Arthrose ein neues Gelenk erhält, aber ansonsten fit ist.

Was eine geriatrische Reha ausmacht?

  • Kurze Wege,
  • Räume ohne Barrieren,
  • die Therapeuten holen die Patienten vom Zimmer ab oder behandeln gleich dort
  • Und ein speziell auf Senioren abgestimmtes Training.

 

Jeder Patient erhält nach einer gründlichen Anamnese einen ganz individuellen Therapieplan. Denn je nachdem, unter welchen Begleiterkrankungen ein Patient leidet, werden weitere Spezialisten – etwa ein Diabetologe oder Kardiologe – in die Therapie einbezogen.

In der Reha werden spezielle Übungen durchgeführt, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. Ziel dieses Bündels an Maßnahmen ist es, den Betroffenen mindestens so fit zu bekommen wie vor seinem Sturz.

Auch das Verhalten nach der Reha spielt eine wichtige Rolle. Patienten sollten darauf achten, dass sie nicht zu schnell wieder aktiv werden und sich langsam an Belastungen herantasten.

 

Physiotherapie nach Oberschenkelhalsbruch

Wenn Sie einen Oberschenkelhalsbruch hatten, kann eine Physiotherapie Ihnen helfen, Ihre Mobilität und Kraft zurückzugewinnen. Die Physiotherapie kann Ihnen helfen, Ihre Muskeln zu stärken, Ihre Gelenke zu mobilisieren und Ihre Beweglichkeit zu verbessern.

Ihr Physiotherapeut wird Ihnen auch Übungen zeigen, die Sie zu Hause machen können, um Ihre Genesung zu unterstützen. Es ist wichtig, dass Sie regelmäßig an Ihren Übungen arbeiten, um Ihre Fortschritte zu maximieren. Obwohl es eine Herausforderung sein kann, ist eine Physiotherapie nach einem Oberschenkelhalsbruch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem aktiven und unabhängigen Leben.

 

Welche Übungen sollten Sie nach einem Oberschenkelhalsbruch machen?

Nach einem Oberschenkelhalsbruch ist es wichtig, dass Sie gezielte Übungen durchführen, um Ihre Muskeln zu stärken und Ihre Beweglichkeit zu verbessern. Hierbei sollten Sie jedoch immer auf die Anweisungen Ihres Arztes oder Physiotherapeuten achten und keine Übungen ausführen, die Schmerzen verursachen.

Seniorin bei der Wassergymnastik. Sie hält eine Schwimmnudel über den Kopf und lächelt dabei.
Sport hält uns fit und jung.

Zu den empfohlenen Übungen gehören beispielsweise das Anheben des Beines im Liegen, das Gehen mit Unterstützung von Gehhilfen oder das Treppensteigen. Auch das Training mit Widerstandsbändern oder leichten Gewichten kann helfen, die Muskulatur zu stärken. Wichtig ist, dass Sie die Übungen regelmäßig durchführen, um langfristig Erfolge zu erzielen und Ihre Mobilität wiederzuerlangen.

 

Sturzangst nach Oberschenkelhalsbruch überwinden – Hinweise für pflegende Angehörige

Wenn ein Oberschenkelhalsbruch passiert ist, kann das Vertrauen in die eigene Mobilität erschüttert sein. Insbesondere ältere Menschen haben oft Angst, erneut zu stürzen. Als pflegende Angehörige können Sie dabei helfen, die Sturzangst zu überwinden.

Eine Möglichkeit ist, gemeinsam mit der betroffenen Person Übungen zur Sturzprophylaxe zu machen. Auch das Anbringen von Haltegriffen und das Entfernen von Stolperfallen in der Wohnung können helfen, das Sicherheitsgefühl zu steigern.

Auch ein Notruf kann das Vertrauen in die eigene Mobilität steigern. Denn es gut zu wissen, dass man in einer Notsituation schnell selbst Hilfe rufen kann.
Wichtig ist auch, die betroffene Person zu ermutigen, sich langsam und schrittweise wieder zu bewegen und nicht zu überfordern. Eine positive Einstellung und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten können dazu beitragen, die Sturzangst zu überwinden und das Leben nach dem Oberschenkelhalsbruch wieder in vollen Zügen zu genießen.

 

Wann kann ich wieder Autofahren nach einem Oberschenkelhalsbruch?

Ein Seniorenpaar sind mit dem Auto unterwegs.
Auto fahren bedeutet auch im Alter mobil zu sein.

Wann Sie wieder Autofahren dürfen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel Ihrem Heilungsverlauf und Ihrer körperlichen Verfassung. In der Regel empfehlen Ärzte, mindestens sechs Wochen nach dem Bruch nicht selbst zu fahren, um sicherzustellen, dass die Knochen vollständig geheilt sind und Sie wieder vollständig mobil sind.

Es ist auch wichtig, dass Sie sich vor dem Fahren von einem Arzt untersuchen lassen, um sicherzustellen, dass Sie keine Einschränkungen haben, die Ihre Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen könnten. Wenn Sie wieder Autofahren dürfen, sollten Sie langsam beginnen und sich anfangs auf kurzen Strecken und in ruhiger Umgebung bewegen, um sich wieder an das Fahren zu gewöhnen.

 

Fazit zum Oberschenkelhalsbruch

Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass die Schenkelhalsfraktur eine sehr häufige Diagnose bei älteren Menschen ist, insbesondere bei älteren Frauen, die sich unter anderem aufgrund von Osteoporose häufiger Brüche zuziehen.

In den meisten Fällen wird eine Operation als beste Option angesehen, sorgt sie doch für die bestmöglichen Heilungschancen, gerade bei Patienten in höherem Alter. Mit den anschließenden Reha-Maßnahmen ist eine fast vollständige Heilung möglich. Parallel dazu sollten gleichzeitig in den eigenen vier Wänden immer Sturz-Prophylaxe-Maßnahmen durchgeführt werden, um weitere Stürze zu vermeiden. Bei eventueller Sturzgefahr und Sturzangst sollte definitiv ein Hausnotruf oder ein mobiler Notruf eingesetzt werden.

Wichtig ist zu beachten, dass die typischen Komplikationen in der Regel nur dann auftreten, wenn die Behandlung stark verzögert durchgeführt wird. In solchen Fällen kann ein Oberschenkelhalsbruch auch lebensbedrohliche Folgen mit sich bringen und die Lebenserwartung von Senioren extrem kürzen.

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