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Regelmäßige Medikamenteneinnahme – Rituale helfen

Apothekerin übergibt älteren Herrn sein Medikament

Morgens eine, mittags zwei, abends noch mal drei: Vielen Patienten fällt die regelmäßige Medikamenteneinnahme schwer. Experten raten, dies dem Arzt nicht zu verheimlichen, denn es gibt hilfreiche Strategien. Mit diesen Tipps werden Sie Ihre Medikamente nie wieder vergessen.

Regelmäßige Medikamenteneinnahme steigt mit dem Alter an

Es ist oft schon schwer genug, die regelmäßige Medikamenteneinnahme eines einzigen Medikaments genau nach Verordnung durchzuführen. Vor oder nach dem Essen, einmal oder dreimal täglich, morgens oder abends? Gut nachvollziehbar also, dass Menschen, die gleich mehrere Arzneimittel nehmen, leicht den Überblick verlieren können und die Medikamente vergessen einzunehmen.

Statistik über die Anzahl der Tabletteneinnahmen mit zunehmenden Alter
Die regelmäßige Medikamenteneinnahme steigt mit dem Lebensalter an.
Laut Statistik nehmen 26 Prozent der 60-Jährige heute im Schnitt fünf bis sechs verschiedene Medikamente täglich ein, bei 80-Jährigen steigt die Zahl sogar auf sieben. Eine Zeiterscheinung, die nicht nur negative Seiten hat. Denn die zunehmende Anzahl der Arzneimittel und die damit verbundene regelmäßige Medikamenteneinnahme ist eng verknüpft mit der gestiegenen Lebenserwartung. So verhelfen heutzutage viele Medikamente lebensbedrohliche Krankheiten wie Herzschwäche, Gefäßleiden oder Nierenfunktionsstörungen gut zu behandeln, die früher lebensbedrohlich waren.

Für die Einnahme der Medikamente brauchen 40% der Deutschen eine Erinnerung – Vor allem Senioren

Die regelmäßige Medikamenteneinnahme von mehreren Arzneien nimmt vielen Menschen den Überblick. Bei vielen Krankheiten ist es wichtig, dass die verordneten Arzneimittel regelmäßig eingenommen werden, damit sich auch ein Therapieerfolg einstellt. Doch bis zu 40% der verschriebenen Medikamente werden in Deutschland nicht eingenommen. Für den Patienten kann das eine Verschlechterung seines Gesundheitszustandes bedeuten wenn die Medikamente vergessen werden zu nehmen. Für den Arzt fehlt die Grundlage, ob die verschriebenen Medikamente wirken oder ob die Dosierung geändert werden muss. Wie kann sichergestellt werden, dass ein älterer Mensch die vom Arzt verordneten Medikamente auch regelmäßig einnimmt? Eine regelmäßige Einnahme der Medikamente ist oft nur mit einer Erinnerung möglich, gerade Senioren tun sich schwer den Überblick zu behalten

Die regelmäßige Medikamenteneinnahme

Zunächst sollte erst einmal überprüft werden, ob der Patient all diese Medikamente überhaupt noch für eine regelmäßige Medikamenteneinnahme benötigt.Dazu sollte man sich mit seinem Hausarzt besprechen. Dieser kann einen sogenannten Auslassversuch starten. Die Erfahrung zeigt eher, dass die meisten von einer Reduktion der Wirkstoffe profitieren. In über 90 Prozent der Fälle erleben die Betroffenen eine deutliche Verbesserung, wirken insgesamt leistungsfähiger und werden wieder mobiler.

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Für eine Regelmäßige Medikamenteneinnahme Rituale schaffen

Das geht einfacher als gedacht. Legen Sie die Packung mit der Rheumatablette neben Ihre Kaffeetasse, oder platzieren Sie den Cholesterinsenker auf dem Nachttisch. Sehr hilfreich ist es auch, wenn Sie Medikament zu einer bestimmten Gelegenheit einnehmen, zum Beispiel nach der Dusche oder vor dem Schlafengehen. Müssen Sie eine Tablette auf nüchternen Magen einnehmen, legen Sie sie sich am besten abends gut sichtbar auf Ihren Nachttisch, damit Sie die Medikamente nicht vergessen.

Erinnerung zur Medikamenteneinnahme

Ob eine Notiz am Spiegel, ein Wecker oder eine App im Handy. Probieren Sie aus, was Sie am besten an die Tabletteneinnahme erinnert. Auch ein Platz, an dem man die Medikamente gut sieht kann gedächtnisunterstützend sein. Bunte Klebezettel am Kühlschrank oder am Badezimmerspiegel sind ebenfalls eine gute Erinnerung zur Medikamenteneinnahme.

Regelmäßige Medikamenteneinnahme – So behalten Sie den Überblick

 

Medikamentenboxen in verschiedenen Farben
Medikamente in eine Dosierbox zu packen sind eine große Hilfe bei der Erinnerung an die Arzneimitteleinahme für Senioren.
Habe ich heute meine Tabletten schon genommen oder nicht? Helfen kann hier die Medikamente in eine Dosierbox zu packen. Es existieren unterschiedliche Systeme. Eine Box für sieben Wochentage mit Fächern für morgens, mittags, abends und nachts. Oder ein System, in dem man die einzelnen Tablettenblister und auch Tropfenfläschchen nach den täglichen Einnahmezeitpunkt (zum Beispiel „zum Mittagessen“) einsortiert. Egal welches System für Sie am sinnvollsten ist, die Medikamente in eine Dosierbox zu packen hilft dabei den Überblick zu behalten. Hilfreich sind auch Medikamentenboxen, die akustisch an den Einnahmezeitpunkt erinnern. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, welches System sich für Sie am besten eignet.

Besonderer Tipp:

Achten Sie bei Dosierboxen darauf, dass die Fächer groß genug sind und sich leicht öffnen und schließen lassen.

Die Familie in die Regelmäßige Medikamenteneinnahme mit einbinden

Fragen Sie ihre Angehörigen, ob Sie sie bei der regelmäßigen Medikamenteneinnahme unterstützen können. Erzählen Sie von Ihrem Problem und bitten Sie zum Beispiel Ihre Tochter oder ihren Sohn Arznei für die Woche zu sortieren. Oder Sie erinnern Sie per Telefon daran bestimmte Medikamente, die Sie oft nur einmal pro Woche nehmen müssen, einzunehmen und nicht zu vergessen. Dies hat auch den positiven Effekt, dass Sie mit Ihrer Familie oder Verwandten in Kontakt bleiben.

Oft erschweren gesundheitliche Gründe eine regelmäßige Medikamenteneinnahme

Nicht nur Vergesslichkeit ist eine Ursache woran eine regelmäßige Medikamenteneinnahme scheitert. Auch gesundheitliche Gründe können eine Rolle spielen. Eventuell kann jemand nach einem Schlaganfall seine Pille nicht mehr richtig greifen oder durch seine schlechten Augen schwer erkennen wieviel Tropfen er abzählen muss. Aus Angst, etwas Falsches einzunehmen, wird lieber gar nichts genommen. Auch die Größe einer Tablette kann zu Schwierigkeiten führen. Die Tablette ist zwar teilbar, jedoch fällt es manch einem schwer sie zu halbieren, so bleibt sie eventuell gleich liegen. Lassen diese Gründe eine regelmäßige Medikamenteneinnahme scheitern, kann nur mit der Anwesenheit eines Angehörigen für Abhilfe gesorgt werden. Bitten Sie also jemanden aus der Familie darum, Sie bei solchen Problemen zu unterstützen. Sprechen Sie es einfach offen an. Reden Sie auch mit Ihrem Arzt oder Apotheker darüber. Diese finden eventuell auch eine Lösung, damit Sie wichtige Medizin regelmäßig einnehmen.

Eine Pflegekraft kann die regelmäßige Medikamenteneinnahme unterstützen

 

Pfleger übergibt Tablette
Wenn Angehörige keine Zeit haben, kann nur noch eine Pflegekraft bei der regelmäßigen Medikamenteneinnahme helfen.
Ist eine kontrollierte Tabletteneinnahme aufgrund Ihrer gesundheitlichen Einschränkung nicht möglich oder haben Ihre Angehörigen keine Zeit, Ihnen bei der regelmäßigen Medikamenteneinnahme zu helfen, sollten Sie dringend eine Pflegefachkraft oder Alltagsassistentin engagieren. Sie kümmert sich um sämtliche Belange, was die pünktliche Medikamentengabe angeht und weiß, welche Medikamente nicht in Kombination genommen werden dürfen, welche mit unterschiedlichen Lebensmitteln nicht harmonieren und ob eventuell vorab gegessen werden muss. Sie sorgt nicht nur dafür das Medikamente nicht vergessen werden, sondern sieht auch die Patienten vor, während und nach der regelmäßigen Medikamenteneinnahme. So kann sie sofort feststellen, wenn etwaige Veränderungen oder Probleme auftreten. Denn dies könnten u.a. Neben- und Wechselwirkungen sein und schnelle Hinweise an Ärzte sind dann lebensrettend.  

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