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3 Generationen unter einem Dach: Wenn die Eltern zu den Kindern und Enkelkindern ziehen

lachendes älteres paar beim umzug

Die Kisten packen und im Alter zu den Kindern ziehen: Viele Ältere wagen diesen Schritt. Das Projekt Großfamilie kann gut gehen doch entscheidend ist, dass Jung und Alt mit realistischen Vorstellungen und viel Toleranz darangehen. Denn es erwartet alle eine große Umstellung, wenn 3 Generationen unter einem Dach wohnen.

Die Entfernung zu den Kindern ist oftmals zu groß

Zunächst sind es die Kinder, die es in eine andere Stadt zieht. Auslöser ist meist der Besuch einer Uni, ein neuer Job oder die neue Liebe. An Feiertagen besuchen die Kinder die Eltern ansonsten lebt jeder sein eigenes Leben. In unserer Gesellschaft wächst der Anteil der Eltern, deren nächstwohnendes Kind weiter als zwei Stunden entfernt lebt. Das bedeutet, dass man sich dann nicht mal eben so besucht. Für einen gemeinsamen Alltag ist diese Entfernung zu groß. Lange Zeit ist das ja durchaus praktisch. Viele Eltern genießen die neu gewonnene Freiheit, den erwachsenen Kindern geht es ähnlich. Doch wenn die Enkel kommen, wächst oft wieder der Wunsch nach Nähe. Und so sind es immer häufiger die Eltern, die sich auf den Weg machen und zu den Kindern ziehen. „Unsere Tochter machte sich beruflich nach Köln auf. Und wir begannen zu überlegen: Wie können wir in Zukunft realisieren, dass die Familie oft zusammen ist? Als dann unsere Enkeltochter auf die Welt kam, packten wir zusammen und zogen hin“, erzählt Gudrun Preller. Die Großeltern Enkel Beziehung ist nämlich eine ganz Besondere. Mehr als 40 Jahre lebten die 76-Jährige und ihr 78-jähriger Mann Dieter im thüringischen Erfurt, seit fünf Jahren wohnen sie nun in Köln in der Nähe ihrer Tochter. Den Umzug haben sie mit einem Umzugsunternehmen durchgeführt und sich vorab mit einem Umzugsrechner die Kosten des Umzugs ausrechnen lassen.

Wenn 3 Generationen unter einem Dach wohnen, erfordert dies ein hohes Maß an Toleranz

 

Großeltern mit Enkelkind auf der Couch.
Die Großeltern übernehmen meist gerne die Betreuung ihrer Enkelkinder.
Altersforscher sind davon überzeugt, dass das „zu den Kindern ziehen“ in der Regel einige gute Grundlage besitzt: Denn die emotionale Verbundenheit zwischen älter werdenden Eltern und erwachsenen Kindern ist meist da. Beide profitieren von diesem Modell: Die Großeltern können mit den Enkeln zu Ausflügen losziehen oder vielleicht auch einen Teil der Betreuung übernehmen, und die Kinder können praktische Unterstützung beim Einkauf oder in anderen Lebensbereichen leisten. Die drei glücklich vereinten Generationen unter einem Dach? Wie gut ein Umzug im Alter gelingt, hängt viel davon ab, wie realistisch die Erwartungen sind. Es ist ein großer Unterschied, ob man nur zu Besuch bei den Kindern ist oder ob man im Alter zu den Kindern zieht und mit ihnen den Alltag gemeinsam verbringt. Das Zusammenleben zwischen drei Generationen unter einem Dach erfordert ein hohes Maß an Toleranz. Will ich als erwachsener Sohn oder Tochter wirklich, dass meine Mutter oder mein Vater jetzt jeden Mittag mit am Tisch sitzt? Und will ich als Großmutter, so sehr ich meine Enkel mag, wirklich jeden Nachmittag mit ihnen im Sandkasten spielen? Das sind typische Situationen, über die man sich vorab Gedanken machen sollte. checkliste umzug im alter

Wenn 3 Generationen unter einem Dach leben, ist die Kommunikation sehr wichtig

Wer seine eigenen Grenzen nicht klar benennt, der läuft Gefahr, dass sich der Ärger irgendwann in einem großen Krach entlädt. Gerade die Eltern-Kind-Situation birgt dieses Risiko: Obwohl man schon lange erwachsen und selbstständig ist, nimmt man doch die Kind-Rolle wieder an, wenn die Eltern in der Nähe sind, sagen viele Psychologen. Noch vor dem Zusammenziehen darüber sprechen, schafft die besten Voraussetzungen für eine gut funktionierende Großfamilie: Was stelle ich mir vor als Mutter und Vater – und was nicht? Was wollen die Kinder und was nicht? Auch unangenehme Fragen gehören auf den Tisch: Was passiert, wenn die Eltern älter werden? Was erwarten sie? Und was sind die Kinder bereit zu leisten? Ganz schwierig sind emotionale Verrechnungsgeschäfte, in denen man sich vorhält, was man füreinander getan hat.

Zu den Kindern ziehen sollte gut überlegt sein

 

Altstadt von Nürnberg.
Ein Ortswechsel bedeutet für die Eltern oft auch die Trennung vom gewohnten Umfeld.
Das richtige Maß an Distanz ist wichtig. „Wir sind in die Einliegerwohnung gezogen, so hatten wir, durch die getrennten Eingänge, doch noch unsere eigene Privatsphäre, denn wir wollten ja schließlich gut miteinander auskommen“, erzählen Gudrun und Dieter Preller. Sich ein eigenes Umfeld und eigene Interessen zu bewahren, sei ganz wichtig: Ideal ist es, wenn nicht nur die Kinder und Enkel die Motivation für den Umzug sind, sondern wenn man möglicherweise immer schon mit dem Gedanken gespielt hat, im Alter vom Land in die Stadt zu ziehen. Doch einige Psychologen warnen auch davor, dass ein Ortswechsel im Alter gut überlegt sein sollte. Junge Menschen ziehen einfach wieder um, wenn es ihnen nicht mehr gefällt. Als alter Mensch macht man das nicht mehr. Denn es sind ja auch ganz praktische Mühen damit verbunden: Ein Umzug ist anstrengend und das unterschätzen viele. Er bringt viele Abschiede mit sich: von den Dingen, die in der neuen Wohnung keinen Platz mehr haben, von Freunden, von liebgewonnenen Gewohnheiten.

Viele Fragen müssen beantwortet werden, wenn Eltern zu den Kindern ziehen

Die Eltern sollten sich vorher überlegen, ob man wirklich alle seine Ärzte wechseln will, bei denen man vielleicht schon seit Jahrzehnten in Behandlung war, oder wie wichtig der morgendliche Schwatz mit der langjährig vertrauten Bäckersfrau ist. Ebenso wichtig: eine ehrliche Selbsteinschätzung der eigenen Kontaktfreudigkeit. Nicht jeder Senior hat noch Spaß daran, neue Freunde zu suchen. „Natürlich fiel uns der Abschied schwer – von Freunden, die uns ans Herz gewachsen sind und auch von den vertrauten Orten“, gesteht Gudrun Preller. Aber das Ehepaar spürt auch, dass das Leben gerade durch den engeren Kontakt zur jungen Generation in Bewegung bleibt und immer wieder erfordert, sich auf die neue Heimat einzustellen: „Unsere Enkeltochter wird immer selbstständiger, wir sind jetzt schon nicht mehr so intensiv im Einsatz. Ich denke, es ist eine gute Zeit, sich wieder einen neuen Freundeskreis aufzubauen.“

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