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Wenn Eltern alt werden

Enkelin schaut mit Oma zusammen aus dem Fenster

Jens Spahn würde seine Eltern nicht pflegen. Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie schon darüber mit Ihren Eltern gesprochen? An welchen Hinweisen erkennen Sie überhaupt, wenn Ihre Eltern langsam alt werden und wie sprechen Sie dieses heikle Thema bei Ihren Eltern an?

Wenn Eltern alt werden – Ein schleichender Prozess

Eines Tages ist der Zeitpunkt da und wir merken, wenn unsere Eltern alt werden und Unterstützung brauchen. Meistens geht dieser Prozess mit fortschreitendem Alter schleichend einher. Sie brauchen Hilfe zum Bewältigen der Haushaltsführung, für Einkäufe, Arztbesuche oder brauchen auch einfach nur Gesprächspartner, da sie die meiste Zeit alleine sind. Wenn Eltern plötzlich alt sind ändert sich die Lebenssituation von heute auf morgen. Dies kann durch äußere Einflüsse, einen Sturz oder eine akute Erkrankung passieren. Das ist der Moment, der auch das Leben der Kinder von jetzt auf gleich beeinflusst, wenn Sie feststellen müssen, dass ihre Eltern plötzlich alt sind. Was soll nun passieren? Plötzlich ist man als Tochter oder Sohn in der Pflicht, das Leben der Eltern zu regeln. Anfänglich ist die Unterstützung der alten Eltern natürlich selbstverständlich. Doch mit der Zeit kann sie für viele zur physischen und emotionalen Überforderung werden. Die damit einhergehende neue Rollenverteilung fällt weder den Eltern noch den Kindern leicht. Im günstigsten Fall läuft alles gut. Aber wie so oft tauchen Probleme auf, wenn alte Eltern schwierig werden und der Umgang mit ihnen zunehmend schwerer fällt.

Wenn alte Eltern schwierig werden und Hilfe verweigern

Für viele Eltern ist die Sorge, den Kindern zur Last zu fallen der Grund, warum es ihnen schwerfällt, zu sagen, dass sie nicht mehr gut alleine zurecht kommen und alt werden. Vielleicht ist aber auch die Weigerung, die eigene geistige und körperliche Veränderung zu akzeptieren der Grund, warum viele gar nicht oder erst sehr spät um Hilfe bitten. Es muss nicht gleich ein Notfall eintreten. Wenn Eltern schwerhörig sind und trotzdem kein Hörgerät wollen oder der Vater weiterhin mit dem Auto fahren will, obwohl das Reaktionsvermögen sehr verlangsamt ist, liegt es an den Kindern, Enkeln oder anderen Angehörige dies anzusprechen. Wenn die Eltern alt werden, ist für alle kein einfaches Thema und genau deswegen eignet sich ein Zusammensein der ganzen Familie an den Feiertag gut dafür. Ab irgendeinem Punkt kann man nicht mehr darüber hinwegsehen und es weiter vor sich herschieben, weil man an diesen Tagen doch selber Ruhe und Erholung braucht. Wenn die eigenen Eltern alt werden und Hilfe oder Beratung brauchen, sind die Kinder meist selbst schon über 45 Jahre alt, stehen voll im Leben und sind mit ihren erwachsen werdenden Kindern oder endlich wieder mit sich oder der Partnerschaft beschäftigt.

Wenn die Eltern alt werden sind die Kinder gefordert

 

Mutter und Enkelin helfen ihrer Oma in der Küche
Mit der Zeit merkt man, dass Eltern ihren Alltag nur noch mit sehr viel Mühe meistern können. Wenn die Eltern alt werden, sind die Kinder gefordert.
Genau zu diesem Zeitpunkt wünscht man sich, dass alles so bleibt wie es ist, damit man endlich wieder einmal bei sich selbst ankommen kann. Stattdessen ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man sich mit der Veränderung im Leben der Eltern auseinandersetzen muss. Wenn die Eltern alt und krank werden, sind nun die Kinder gefordert, die eigenen Eltern zu beschützen und ihnen in ihrem Alltag zu helfen. Die Unterstützung für die Eltern kann in ganz unterschiedlicher Art und Weise und einem unterschiedlichen Umfang gefordert sein, da ist jede Situation anders. Wer zum Beispiel mehrere Kilometer vom Wohnort der Eltern entfernt lebt, kann keine alltäglichen Aufgaben übernehmen. Oder, wenn das Verhältnis über Jahre zerrüttet war, ist die Art der Hilfeleistung eine andere, als in einer gut funktionierenden Eltern-Kind-Beziehung. Schwierig ist die Situation, wenn man selber Hilfe leisten möchte, aber aufgrund der Lebensumstände nicht in der Lage dazu ist. Hier laufen Angehörige Gefahr, in ständiger Sorge zu sein, Schuldgefühle zu entwickeln oder die eigenen Grenzen zu überschreiten. Ein Notruf kann dem entgegenwirken. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um einen klassischen oder mobiler Notruf handelt. Beide sorgen bei den Eltern für mehr Sicherheit und beruhigen Angehörige dahingehend, dass in einem Notfall sofort jemand für die Eltern da ist. Weiterhin sind klärende Gespräche in der Familie von Bedeutung, um für alle den richtigen Weg zu finden. An diesem Punkt werden viele erkennen, wie schwierig das ist, wenn die Eltern plötzlich alt sind – Beratung tut not.Wichtig ist, sich als Angehöriger über die eigenen Möglichkeiten und Grenzen bewusst zu werden und dies auch zu kommunizieren.  

checkliste brauchen eltern unterstützung?

Wenn die Eltern alt und krank werden ist es meist zu spät

Solange Eltern noch geistig fit sind und selbst Entscheidungen treffen können, sind gemeinsame Gespräche zur Klärung der neuen Lebenssituation möglich. Es besteht die Chance mit ihnen über Sorgen, Bedürfnisse und Vorstellungen zu sprechen und sich nicht mit Vorwürfen die Situation noch schwerer zu machen. Eventuell kann man gemeinsam über eine Alltagsassistentin nachdenken, die für ein paar Stündchen in der Woche die Eltern unterstützt. Gerade dann, wenn die Eltern langsam alt und krank werden. Es ist auf jeden Fall wichtig, diese Themen nicht zu spät anzugehen und zu versuchen, möglichst objektiv mit den Anforderungen umzugehen. So ist es machbar, für alle eine einvernehmliche Vorgehensweise zu entwickeln, um die Situation gemeinsam zu meistern.  

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