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Die Kosten für einen Hausnotruf? Ein Überblick

Sohn sitzt mit Eltern auf der Couch. In seiner hand ein Tablett mit dem er die Kosten für einen Hausnotruf berechnet.

Der Hausnotruf Markt ist für jemanden, der zum ersten Mal mit einer solchen Thematik konfrontiert wird, recht unübersichtlich. Unterschiedliche Modelle, verschiedene Basis- und Serviceangebote. Dieser Artikel soll Ihnen einen ersten Überblick über die Kosten für einen Hausnotruf verschaffen.

Ein Hausnotruf ist eine sinnvolle Unterstützung

Der Hausnotruf ist eine sinnvolle Unterstützung für Senioren, die noch rüstig genug sind, um in ihrem gewohnten Umfeld wohnen zu bleiben, sich aber dennoch eine gewisse Sicherheit wünschen. Sehr empfehlenswert ist der Hausnotruf für alle, die besonders sturzgefährdet sind oder mit anderen gesundheitlichen Risiken zu kämpfen haben. Ein Hausnotruf ist eine sinnvolle Investition fürs Leben. Doch was kostet ein Hausnotruf? Die Kosten eines Hausnotrufs sind immer abhängig vom gewählten Modell und vom gewählten Service. Durch Zuschüsse von der Pflegekasse lassen sich diese so weit absenken, dass sie am Ende sogar Null Euro betragen.

Modell 1 – Die Kosten für einen klassischen Hausnotruf

 

Ein Hausnotruf auf einem Dielentisch
Ein Hausnotruf gehört zur Produktgruppe 52 – Pflegehilfsmittel zur selbständigen Lebensführung und Mobilität.

Ein klassischer Hausnotruf besteht in der Regel aus einer Basisstation und einem Notrufsender mit Notrufknopf, welchen man immer am Körper bei sich trägt. Ein solches System garantiert schnelle Hilfe zu jeder tag und Nacht Zeit. Bei den meisten Anbieter belaufen sich die monatlichen Kosten für einen solchen Hausnotruf auf 18,36 €. Dazu kommt eine einmalige Anschlussgebühr, die je nach Anbieter zwischen 10,49 € bis 50€ beträgt. Sollte man über keinen Telefonanschluss verfügen oder möchte man flexibler in der Standortwahl der Basisstation sein, so bieten einige Anbieter auch einen Hausnotruf mit Mobilfunkkarte an. Die Preise liegen hierbei zwischen 22 € und 31,90 €.

hausnotruftest

Modell 2 – Die Kosten für einen mobilen Notruf

 

Notruf SmartLife an einem Schlüsselbund
Einen Notruf gibt es auch mittlerweile in einem unauffälligen Design ohne zu stigmatisieren.

Ein mobiler Notruf besteht aus einem kleinen Notrufknopf mit integrierter Spracheinheit. Der Notruf ist sowohl zuhause als auch unterwegs nutzbar, wodurch dem Nutzer überall schnelle Hilfe zur Verfügung steht. Ab 24,90 € monatlich ist eine solche mobile Notruflösung schon zu haben. Meist ist in den von den Anbietern günstigen Startpaketen keine GPS-Ortung dabei. Die wird noch einmal extra berechnet. In der Regel sind das noch einmal 5 € monatlich an Extrakosten. So kostet ein mobiler Notruf inklusive GPS Ortung zwischen 29,90 € und 44 €. Auch, wie bei dem klassischen Hausnotruf, verlangen einige Anbieter eine Anschlussgebühr. Diese beträgt einmalig 75 €.

Modell 3 – Die Kosten für eine Notrufuhr

 

Notrufuhr am Arm einer älteren Dame
Eine Notrufuhr vereint oft Notrufsystem und Telefonfunktion in einem.

Mittlerweile wird von einigen wenigen Anbietern eine Notrufuhr angeboten. Hier ist das Notrufsystem in eine schicke Uhr integriert. Zusätzlich ist eine GPS Ortung dabei. Ein solche mobile Notruflösung kostet monatlich zwischen 19,95 € bis 49,90 €. Dazu muss man für die Uhr einmalig noch rund 249 € bezahlen. Hier fällt keine Anschlussgebühr an.

Die inklusiven oder dazu buchbaren Service-Kosten für einen Hausnotruf bzw. mobilen Notruf:

Neben den Basistarifen gibt es oft weitere Serviceangebote. Diese sind bei den meisten Notruf-Anbietern nur in Verbindung mit dem Basis-Tarif zubuchbar oder sie werden einzeln extra berechnet. Dies könnten folgende Services sein:

  • Einrichtungsservice
  • Schlüsselhinterlegung
  • Hintergrunddienst
  • GPS-Ortung
  • regelmäßige Kontrollanrufe bzw. “Ich bin OK-Taste”
  • Medikamenten- oder Termin-Erinnerung

Zusatzleistungen Einrichtungsservice

Mit der Installation des Hausnotrufsystems können Sie einem Fachmann beauftragen. Die Kosten für die hausnotruf Installation liegen bei rund 50 €. Er testet, ob ein Notruf aus allen Räumen Ihrer Wohnung und auch vom Garten und Keller aus möglich ist. Falls nicht kann dieser einen alternativen Hausnotruf empfehlen bzw. besorgen.

Zusatzleistungen Schlüsselhinterlegung

Hier können ältere Menschen oder ihre Angehörigen einen Schlüssel zur Wohnung bei einem ambulanten Pflegedienst hinterlegen. Dies ermöglicht die schnelle Handlungsfähigkeit im Notfall und vermeidet Kosten durch das Aufbrechen der Wohnungstür. Die Kosten für die Schlüsselhinterlegung liegen bei 15 € bis 20 € monatlich inklusive. Ein solcher Service ist bei fast allen Anbietern mit einem Bereitschaftsdienst gekoppelt. Wenn Sie sich diese Kosten für diese Zusatzleistung ersparen möchten, so können Sie den Schlüssel auch einem Nachbarn oder ihren Angehörigen übergeben. Alternativ gibt es neben der Schlüsselhinterlegung bei Vertrauten, die Möglichkeit einen Schlüsselkasten mit einem digitalen Schloss, der direkt neben der Wohnungstür angebracht ist, zu installieren. Diesen Code teilt die Notrufzentrale der alarmierten bzw. zu Hilfe kommenden Person mit.

Zusatzleistungen GPS – Ortung

Bei der Nutzung eines mobilen Notrufs ist zu beachten, dass die GPS-Ortung nicht immer dabei ist. Ein solcher Service kostet je nach Anbieter zwischen 3 € bis 10 € monatlich. GPS-Ortung ist sinnvoll, wenn der Nutzer noch viel unterwegs ist. Bei einem Notruf kann er so schnell geortet werden, um die benötigte Hilfe zu senden.

Zusatzleistungen Bereitschaftsdienst

Die Kosten für einen Bereitschaftsdienst bewegen sich zwischen 15 € bis 20 €. Ein Bereitschaftsdienst wird in nicht akuten Notfällen von der Notfallzentrale eingesetzt. So ist immer eine professionelle Hilfe schnell vor Ort im Einsatz.

Zusatzleistungen Mir-geht-es-gut Taste

Die tägliche Überprüfung der Situation durch die „Mir-geht-es-gut-Taste“. Einige Notruflösungen haben eine sog. „Mir-geht-es-gut-Taste“, mit der sich Senioren täglich in einem definierten Zeitraum melden können. Erfolgt dieses Signal nicht, erkundigt sich die Notrufzentrale beim Senior, ob alles in Ordnung ist, und alarmiert ggf. einen Notruf. Die Kosten für ein solches Serviceangebot liegen bei zirka 10 € im Monat.

Wie viele Notfalleinsätze bekomme ich im Jahr?

 

Krankenwagen unterwegs.
Bei einem Notfall kommt es auf jede Minute an.

Manche Anbieter begrenzen die Anzahl der Notrufeinsätze. Haben Sie das bestimmte Maximum an Notfalleinsätzen erreicht, kostet jeder weiter Notruf Geld. Es ist ratsam, einen Anbieter zu wählen, bei dem keine zusätzlichen Kosten für den einzelnen Kontakt mit der Notrufzentrale anfallen. Im schlimmsten Falle könnten Betroffene sonst davor zurückschrecken, den Notfallknopf zu drücken, um Kosten zu vermeiden.

Sind die Kosten für einen Hausnotruf steuerlich absetzbar?

Der Bundesfinanzhof entschied in seinem Urteil vom 03.09.2015 (Az. VI R 18/14): Sowohl die Kosten für einen Hausnotruf in der eigenen Wohnung als auch beim Betreuten Wohnen wirken sich als sogenannte haushaltsnahe Dienstleistungen steuermindernd aus. Dabei spielt es keine Rolle, dass sich die Notrufzentrale außerhalb des Haushalts des Steuerzahlers befindet. Somit können die Kosten für einen Notrufdienst in der eigenen Wohnung von der Steuer abgesetzt werden, aber auch Aufwendungen für einen Notrufdienst im Altenheim oder betreuten Wohnen wirken sich steuermindernd aus. Im verhandelten Fall schloss ein in einer Seniorenresidenz lebender Rentner einen Betreuungsvertrag ab, der ein 24-Stunden-Notruf-System beinhaltete. In seiner Steuererklärung machte er diese Aufwendungen als Kosten in Höhe von 1.357 Euro für den Hausnotruf in seiner Wohnanlage als haushaltsnahe Dienstleistungen geltend und scheiterte damit beim Finanzamt. Der BFH stellt sich mit dem Urteil auf die Seite des Rentners. Die Kosten für einen Hausnotruf sind umfassend als haushaltsnahe Dienstleistungen absetzbar. „Die Ausgaben stellten eine Hilfeleistung rund um die Uhr sicher und seien als haushaltsnahe Dienstleistung zu sehen“, urteilten die Richter des BFH. „Durch die Rufbereitschaft werde sichergestellt, dass ein Bewohner im Notfall Hilfe erhalte“, so die Richter weiter.

Hausnotruf Kostenübernahme– Was zahlt die Pflegekasse?

 

Hauptgebäude der TK Krankenkasse in Darmstadt
Für die Hausnotruf Kostenübernahme schicken Sie einen Antrag an Ihre Krankenkasse.

Bildbeschreibung: Bei einem Pflegegrad können von der Krankenkasse Zuschüsse zum Hausnotruf beantragt werden. Verfügt der Senior über keinen Pflegegrad so müssen die Kosten von diesem selbst übernommen werden. Die Pflegekasse kann einen Teil oder sogar die ganzen Kosten für ein Notrufsystem übernehmen. Die Pflegekasse übernimmt monatliche Mietkosten von 18,36 € und eine einmalige Installationsgebühr von 10,49 €, die bei einem traditionellen Hausnotruf anfällt. Die Hausnotruf Kosten werden von der Pflegekasse direkt an den Leistungserbringer erstattet. Alle darüber hinaus anfallenden Beträge müssen Sie selbst bezahlen.

 

Welche Voraussetzungen müssen für eine Hausnotruf Kostenübernahme erfüllt sein?

Unter folgenden Voraussetzungen übernimmt die Pflegekasse die Kosten für die monatliche Mietpauschale sowie einmalig die Anschlussgebühren:

  • Der Antragsteller muss mindestens Pflegegrad 1 besitzen
  • Der Pflegebedürftige ist gänzlich oder über weite Teile des Tages allein. Oder er lebt mit jemandem zusammen, der in Notsituationen nicht in der Lage ist, Hilfe zu rufen.
  • Es wurde bereits ein Pflegegrad festgestellt.
  • Es ist zu erwarten, dass er aufgrund seines Krankheits- oder Pflegezustands in einer Notsituation wie einem Sturz mit einem handelsüblichen Telefon keine Hilfe holen kann.

Hier das Formular zum Antrag „Hausnotruf Kostenübernahme“ durch die Pflegekasse kostenlos als PDF herunterladen: Antrag Pflegekasse 

Besonderer Tipp:

In vielen Einrichtungen des Betreuten Wohnens ist die Gebühr für ein Hausnotrufsystem in der Grundpauschale enthalten. Informieren Sie sich bei der Wohnverwaltung.

Zuschuss für die Kosten eines Hausnotrufs bei geringem Einkommen

Bei geringem Einkommen kann das Sozialamt Hilfestellung für die Kosten eines Hausnotrufs geben. Hierfür wenden Sie sich am besten an Ihren Sachbearbeiter.

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